„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Samstag, 13. Dezember 2014

Serfraz

Sieben Jahre lang saß Serfraz im Gefängnis in Pakistan. Im vergangenen Mai wurde er entlassen. Wie es ihm im pakistanischen Gefängnis als Christ ergangen ist, kann man sich ausmahlen. Aber was sagt Serfraz nach seiner Entlassung?

„Ich bin sehr froh über die Zeit, die ich im Gefängnis verbringen musste, weil ich dort Gottes Liebe erfahren habe. Das ist die Wahrheit: In all den Schmerzen habe ich Gottes Gegenwart gespürt, die mich getröstet und mir Lebensmut gegeben hat. Das hat mein Leben verändert. Wenn ich jetzt niedergeschlagen bin, dann bete ich um Gottes Gegenwart. Es ist eine eigentümliche Erfahrung, am Anfang habe ich diese Art von Trost überhaupt nicht verstanden: dass ich so entspannt sein kann trotz der schwierigen Umstände – erst später habe ich begriffen, dass das von Gott kommt. Ich bin wirklich dankbar dafür, dass Gott mein Fels und meine Kraft ist.“ *

Das lässt sich nicht so einfach erklären. Auch Serfraz fand anfangs keine Erklärung für seine Erfahrung. Er hätte sich sicher nicht träumen lassen, in Anfechtungen standhaft und zufrieden zu sein. Es ist normal, dass wir uns sorgenvoll fragen, wie wir reagieren würden, käme es hart auf hart. Auch Corrie ten Boom hatte in dieser Hinsicht Bedenken. Als Kind meinte sie eines Tages zu ihrem Vater: „Papa, ich werde nie eine Heldin. Ich glaube nicht, dass ich für Jesus leiden könnte. Mein Glaube ist nicht stark genug.”
Die Antwort ihres weisen Vaters war: „Corrie, wenn du mit dem Zug von Haarlem nach Amsterdam fahren sollst, wann gebe ich dir die Fahrkarte? Heute schon? Nein, die gebe ich dir, wenn es soweit ist. Jetzt hast du die Fahrkarte noch nicht in der Hand, aber zu kannst darauf vertrauen, dass ich sie dir geben werde. So macht es auch unser himmlischer Vater: Wenn er uns Schweres erleben lässt, gibt er uns die Kraft dafür nicht Jahre im voraus. Aber er gibt sie uns ganz sicher immer, wenn wir es nötig haben. Auch Dir“.

Auch der Märtyrer Dietrich Bonhoeffer hatte das erkannt. In seinem Werk „Rechenschaft an der Wende zum Jahr 1943“ schreibt er: Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir sie brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen.

In Anbetracht der vielen Berichte über Christenverfolgung – in Anbetracht des deutlichen endzeitlichen Wetterleuchtens am Himmel der Gegenwart – in Anbetracht der klaren Aussagen der Bibel über zunehmenden Druck auf Jesusjünger, sollten wir uns nicht wundern, wenn es eng werden kann für unser Zeugnis für Jesus. ABER: Angst haben wir keine! Sorgen machen wir uns keine! Wer an Jesu Hand durch Not geht, bezeugt mit Serfraz: „Am Anfang habe ich diese Art von Trost überhaupt nicht verstanden: dass ich so entspannt sein kann trotz der schwierigen Umstände – erst später habe ich begriffen, dass das von Gott kommt.“ (w)

„Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.“
(Jesus in Matthäus 28:20)
* (HMK Monatszeitschrift: Stimme der Märtyrer)

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