„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Freitag, 12. Dezember 2014

Selbstanzeige

Nachts kommt der Ehemann stockbesoffen nach Hause und quält sich so leise wie möglich die Treppe hoch. Als er ins Badezimmer kommt und sein Gesicht im Spiegel sieht, erschrickt er doch ordentlich. Schnell holt er den Verbandskasten und verdeckt seine Schnitte und Kratzer mit Heftpflaster. Es war schon ein ordentlicher Schlagabtausch gewesen, in den er früh am Abend verwickelt worden war. In seinem benebelten Zustand nimmt er sich vor, seiner Frau am nächsten Morgen zu erklären, dass die Heftpflaster Resultat von kleinen Schnittwunden beim Rasieren seien. Langsam bewegt er sich ins Schlafzimmer und schleicht sich unter seine Bettdecke, leicht grinsend über den Gedanken, wie er seine Frau hinters Licht führen wird.

Am nächsten Morgen öffnet er seine Augen – und da steht sie und schaut auf ihn runter. Dann kommen ihre Worte: „Du warst gestern Abend betrunken, richtig?“ „Nein, Liebling, war ich nicht!“ kommen seine Antwort. Sie erwidert: „Nun, dann musst Du mir mal erklären, wie all die Heftpflaster auf den Badezimmerspiegel kommen!“

Ob ‚Selbstanzeige’ das Wort des Jahres 2014 wird? Diese Woche beschloss der Bundestag die Verschärfung der Strafen für Steuersünder. Bisher blieb man bei Steuerbetrug bis zu 50.000 Euro straffrei – vorausgesetzt, man wurde nicht erwischt oder zeigte sich selbst an. Ab Januar darf man – unter gleichen Voraussetzungen – nur noch 25.000 Euro Steuern unterschlagen. Um das klarzustellen: das sind zu zahlende Steuern, nicht der zu versteuernde Betrag.

Aber auch in Zukunft gilt: Mit ein paar Strafprozenten mehr bleibt man immer noch von einer Strafverfolgung befreit. Trotzdem haben viel mehr Menschen Angst, erwischt zu werden, und die Zahl der Selbstanzeigen ist so hoch wie nie zuvor. Bis Jahresende könnten es 40.000 werden. Die Angst, erwischt zu werden!

Seltsam, kaum ein Mensch hat Angst davor, von Gott „erwischt“ zu werden, obwohl es bei Gott keine Straffreiheit und auch keine Straffreiheit bei Zahlung eines kleinen Bußgeldes gibt. Im Gegenteil! Gottes Wort sagt uns in Hebräer 10:31:

Es ist schrecklich, 
in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!

Ja! Doch! Die Bibel fordert uns tatsächlich auf, mit Gott nicht kumpelhaft umzugehen, sondern Ihm in heiliger Ehrfurcht zu begegnen, weil Er Leib und Seele verderben kann in der Hölle. In Matthäus 10:28 belehrt uns Jesus:

Und fürchtet euch nicht vor denen, 
die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; 
fürchtet euch aber viel mehr vor dem, 
der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.

Tragisch ist, dass selbst die Menschen, die an Gott glauben, keine Angst haben, „erwischt“ zu werden. Sie müssten es besser wissen. In Matthäus 6:18 lehrt Jesus, dass Gott das Innerste sieht und alle unsere Geheimnisse kennt. Psalm 139 geht noch weiter und erklärt, dass Gott alles über uns weiß. In Psalm 10:13 sagt der Gottlose:

Gott wird uns schon nicht zur Rechenschaft ziehen?

Römer 2:16 korrigiert das! Gott wird richten. In 4 Mose 32:23 ermahnt Gott besonders Sein eigenes Volk mit den Worten: „Ihr werdet erfahren, daß eure Sünde euch finden wird!

Selbstanzeige! Momentan ein Wort in „Vieler“ Munde. Das biblische Gegenstück – mit leicht geläuterter Bedeutung – wäre: Bekenntnis.
„Ja, Herr, ich habe gegen Dich gesündigt. Ich bin es nicht wert, Dein Kind zu heißen! Meine Sünde tut mir leid! Nicht weil ich erwischt worden bin, sondern, weil sie mich von Dir, dem Leben, trennt und eine Übertretung Deines heiligen, guten Willens ist. Ich bekenne Dir meine Schuld und wende mich bewusst und von Herzen davon ab! Ich danke Dir, dass Du mir vergibst!“

Und Gottes erfrischende Antwort lautet
„Wer seine Schuld verheimlicht, dem wird es nicht gelingen,
wer sie aber bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen!!!“
(Sprüche 28:13)

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