„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Der „Ruf Gottes in die Mission“

Gestern ging es um Bedenken, die Christen in christlichen Ländern haben, wenn es um Mission unter noch unerreichten Völkern geht. Als letztes Bedenken ging es um den Ruf Gottes in die Mission. Wir machen heute viel zu viel aus diesem „mysteriösen Ruf Gottes“.

Selten trifft man auf einen Menschen, der bezeugt, einen Ruf Gottes  bekommen zu haben zum Krankenpfleger, zur Managerin, Sekretärin oder Ingenieur. Unseren Beruf wählen wir in der Regel nach Vorliebe oder Interesse. Zugegeben, darüber steht konkret auch nichts in der Bibel. Wenn es aber um den immer wieder explizit formulierten Auftrag Gottes geht, in alle Welt zu gehen und allen Völkern das Evangelium von Jesus zu bringen, dann verstehen wir diese Verse in alle möglichen Richtungen – nur nicht so, dass wir tatsächlich gemeint sind und gehen sollten.

Gott hat uns allen den Ruf gegeben, allen Menschen in der Welt das Evangelium zu bringen. Darum rufe ich ich unseren jungen Menschen zu: „Wählt Euren Beruf so, dass Ihr Ihn für Jesus einsetzen könnt. Wenn Ihr betet: „Gott, möchtest Du dass ich studiere ...oder soll ich eine Ausbildung machen?“ – dann schließt gleichzeitig ins Gebet mit ein: „Gott, möchtest Du, dass ich für Dich zu den Unerreichten gehe? Welche Ausbildung würde mir da am hilfreichsten sein?“ Warum solltest Du diesen Teil aus Deinem Gebet ausschließen und auf einen mysteriösen Ruf warten, den Gott Dir längst in Seinem Wort gegeben hat? Vielleicht wäre ein Gebet in diese Richtung angebracht: „Herr, ich werde gehen und mich auf Mission unter unerreichten Volksgruppen vorbereiten – und wenn Du nicht willst, dass ich gehe, dann gib mir den Ruf, in meinem Heimatland  zu bleiben.“ Was ist so abwegig an einem solchen Gebet?

Und was ist mit uns, die wir bereits mitten im Leben stehen? Jesus hat mehr als einem Menschen, der mitten im Leben stand – gesagt: „Geh hin, verkaufe alles, was Du hast und gib’s den Armen und folge du mir nach!“ „Verlaß dein Vaterland und geh in ein Land, das ich dir zeigen werde!“ „Wer nicht allem entsagt was er hat und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein!“ Niemand ist davon ausgeschlossen, dem Ruf Gottes gehorsam zu sein. Abraham verließ sein Vaterland im Alter von 75 Jahre.

Zugegeben, meistens ruft Gott solche in die Ferne, die ihr Leben noch zum großen Teil vor sich haben und deren Energie und Lebenskraft noch in der Blüte (oder davor) steht. Aber auszuschließen ist auch ein Ruf im Alter nicht. Wer aber nicht (mehr) gehen kann, oder wer den „Ruf“ Gottes hat, in seinem Heimatland zu bleiben, auch der soll mitarbeiten, das Evangelium in alle Welt zu tragen. Beten und Geben sind ganz markante Merkmale, die solche besonders auszeichnen sollten, die nicht in alle Welt gehen können. Römer 10:13-15 sprechen hier eine deutliche Sprache.

Das der Herr doch unter uns eine große Mannschaft zusammenstellen möchte, die alles daran setzt, Seinen Auftrag zu erfüllen. Es ist eine lohnenswerte Aufgabe, denn das Ergebnis steht bereits fest: Diese Aufgabe wird gelingen und jeder, der mitarbeitet empfängt Lohn.

Johannes sieht sie: die Erlösten aus aller Welt. Er sieht das Endergebnis. Noch stehen wir mittendrin in der Arbeit und für jedes Seiner Kinder hat der Herr Seinen Platz. Jetzt dem Herrn dienen briongt vielfache Freude: Freude am Dienst für Jesus, Freude derer, die durch unsere Mitarbeit gerettet werden, Freude im Himmel über jeden Sünder der Buße tut und ewige Freude, wenn wir alle einmal Jesus und einander sehen werden.

"Nach diesem sah ich, und siehe, eine große Schar, 
die niemand zählen konnte, aus allen Nationen 
und Stämmen und Völkern und Sprachen
die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, 
bekleidet mit weißen Kleidern, 
und Palmzweige waren in ihren Händen.
(Offenbarung 7:9)

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