Ich
habe mich gefragt, was es wohl war, mit dem sie ihre Wunschposition im
Reich Gottes begründeten. Warfen Petrus, Johannes und Jakobus ihre
besondere Nähe zu Jesus in die Wagschale? Brüstete sich Andreas mit
seiner Verwandtschaft zu Petrus? Prahlte irgendjemand
damit, besondere Wunder getan zu haben im Namen Jesu, während man den
Missionsauftrag erfüllte, den Jesus ihnen einmal gegeben hatte?
Irgendwie muss die Debatte ja verlaufen sein. Aber was ihnen auch immer
als ein gewichtiges Argument erschien, löste sich in Luft auf, als Jesus
Seine Kriterien aufzählte:
Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder,
so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen!
(Matthäus 18:3)
Umkehr
und kindlicher Glaube! Nicht große, offensichtliche, leuchtende, allen
bekannte Kriterien sind wichtig, sondern solche, die schnell und leicht
übersehen werden.
Wir
wissen bereits, dass Kinder nicht gerade hoch auf der Liste bevorzugter
Zuhörer bei den Jüngern standen. Selbst in vielen unserer heutigen
Kulturen sind Kinder „kleine Nichtse“ und werden ignoriert oder gar
verachtet. Aber etwas, das vielfach den Charakter eines Kindes ausmacht,
Demut, ist unabdingbar für den Einzug ins Reich Gottes – und zwar nicht
zur Bestimmung der Hierarchie, sondern um überhaupt erst mal
hineinzukommen. Wie furchtbar verkehrt die Blickrichtung der Jünger!
Wir tun gut daran, in diese Woche zu gehen, ohne unseren Blick auf uns zu richten. Worauf sollten wir da blicken? Nach welcher Position wollen wir streben?
Statt
dessen wollen wir uns Jesus als Beispiel nehmen, auf Ihn unsere Augen
richten und in Seine Fußstapfen treten. Hier ist die Richtung, die Er
angibt:
Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir,
denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig;
so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!
(Matthäus 11:29)
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