“Da wurde Jeschurun
fett und schlug aus.
Du bist fett, dick und feist geworden!
Und er verwarf den Gott, der ihn geschaffen hat,
und er verachtete den Fels seines Heils.“
Autsch! Hier geht
es um Bequemlichkleit, Übersättigung und geistliche Fettleibigkeit. Was im
physischen Bereich gefährlich bis tödlich sein kann, kann die gleichen
Auswirkungen im geistlichen Bereich haben. Geistliche Fettleibigkeit führte bei
Israel zu Aufsäassigkeit und Gottesverachtung und begann in der Regel mit
selbstzufriedener Gleichgültigkeit.
Viele Gemeinden
beobachten dieses Phänomen in ihrer Mitte. Menschen kommen zum Glauben an
Jesus. Sie freuen sich an ihrem neuen Leben, an der Vergebung ihrer Sünden, an
dem Geschenk des ewigen Lebens, an den vielen Verheißungen Gottes und an den
neuen Freunden. Sie blühen auf!
Andere glauben
bereits an Jesus, sind aber hungrig und durstig nach mehr von Ihm. Sie suchen,
sie beten, sie treffen sich mit anderen, die ihren Hunger und ihren Durst
teilen. Und Gott begegnet ihnen. Ihr geistliches Leben wird erfrischt, ihr Weg
mit Jesus vertieft.
Die einen blühen
auf, die anderen werden erfrischt. Beide nehmen zu an geistlicher Kraft. Aber:
wegen einem unausgewogenen geistlichen Leben werden sie „fett, dick und
feist“, wie Israel und „verachten den Gott ihres Heils“. Dieses
Verachten zeigt sich nicht unbedingt in Gotteslästerung oder dem Aufgeben des
Glaubens. Es zeigt sich vielmehr in Bequemlichkeit.
In vielen
Gemeinden kann es beobachtet werden: Suchende, Verletzte, bedürftige Menschen
kommen, tanken auf, werden froh und werden heil. Sie besuchen die
Gottesdienste, die Bibel-und die Gebetssunden und manchmal noch die
Sonderveranstaltungen. Sie hungern und dürsten nach Gott – und der begegnet
ihnen, wie Er es verheißen hat. Wenn die Heilung und Sättigung einsetzt,
vergessen sie allerdings, wie es dazu gekommen ist. Anstatt Gemeinschaft mit
Gott zu pflegen, fühlt man sich plötzlich stark, mit weniger auszukommen. Statt
weiterhin vom Wasser des Lebens zu trinken, sucht man sich verlockende
Ersatztümpel. Statt sich vom Brot des Lebens zu nähren, findet man
Alternativnahrung und merkt nicht, wie ungesund all diese Alternativen sind. Der
Kontakt zu Gott wird begrenzt und künstlich, der Kontakt zu Seinem Volk minimiert.
Nein, Israel hat nie wirklich seinen „Glauben“ aufgegeben. Trotzdem musste Gott
ihm sagen: „Du hast mich verworfen und den Fels deines Heils
verachtet.“
Sobald unsere
Bequemlichkeit oder etwas anderes Gott auf Platz 2 der Rangliste unseres Lebens
verdrängt, beginnt der Verwerfungsprozess. Sobald die Begeisterung für etwas
anderes die Begeisterung an Gott und Seinem Heil überholt, beginnt der
Verachtungsprozess.
Lasst uns nicht
müde werden, ein ausgewogenes geistliches Leben zu führen. Ein geistliches
Leben, das uns nicht fett, dick und feist werden lässt, sondern das Jesus und
Seinem Reich auf jeder Liste den ersten Platz einräumt und den Hunger nach
Jesus lebendig hält.
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