Nicht, dass es nur drei Verse oder Abschnitte in der Bibel gibt, die über Sorgen und Nöte reden. Es gibt viele mehr. Aber im Neuen Testament sind Matthäus 6:25-34, Philipper 4:6-7 und 1. Petrus 5:7 wohl die bekanntesten. Der letztgenannte Vers ist eingerahmt von zwei weiteren Versen, die ich hier mit zitieren möchte: 1 Petrus 5:6-8:
So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes,
damit er euch erhöhe zu seiner Zeit!
Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch.
Seid nüchtern und wacht! Denn euer Widersacher, der Teufel,
geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge;
Interessant, in welchen Rahmen der Herr Vers 7 eingerahmt hat. Vers 6 fordert uns auf, uns unter Gottes Hand zu demütigen. Sorgen abzugeben ist für viele sicher eine Demütigung. Als Angebot und in Fürsorge macht Gott uns diese Versprechung – und als Demütigung wird es verstanden. Oft wollen wir viel lieber selbst Hand anlegen. Wir meinen, eine schlaflose Nacht brächte vielleicht Hilfe. Wir wollen nicht loslassen, wollen Probleme lösen, am Besten unabhängig von Menschen und Gott. Gott darf zwar unsere Gebete beantworten und „segnen,“ aber uns zu demütigen und unsere Sorgen IHM abzugeben, das fällt nicht immer leicht. Vor allem, wenn wir nicht sicher sind, dass Er sie in unserem Sinne erledigt.
Manchmal müssen wir erst gebrochen werden, unser Stolz, unser Ego, unsere Vorstellungen, an denen wir festhalten. Gott muss zulassen, dass wir uns müde und trocken laufen. Manchmal bringt uns das erst an den Punkt, an dem wir bereit sind, uns zu demütigen.
Aber es muss nicht so lange dauern. Wenn wir bereit sind, IHM zu vertrauen – wenn wir akzeptieren, dass Seine Lösungen für unsere Sorgen die Besten sind und dass es nicht nötig ist, Ihm zu helfen – dann dürfen wir jederzeit kommen. Vs 7 birgt noch einen anderen Gedanken. Unsere Sorgen sind ja (manchmal) reale Sorgen. Sie sind fast immer „real gefühlte“ Sorgen. Gott sagt uns hier durch Petrus, dass das „sorgen“ weitergeht, auch wenn wir es abgegeben haben.
Unsere Sorgen – wenn abgegeben an Gott – werden zu Gottes Sorgen! Sie liegen dann nicht ungelöst in irgendeiner Himmelsecke und wachsen vor sich hin. Wir geben sie aus unseren Händen in die Hände Gottes. Wir entlassen sie – hinaus aus unserem Herzen, hinein in das Herz Gottes. Auch wenn wir sie abgegeben haben, sorgt sich immer noch jemand. Aber dieser „Jemand“ ist Gott. Und der wird schon damit fertig. Oder wie Mary C. Crowley sagt:
Jeden Abend gebe ich Gott meine Sorgen.
Er ist sowieso die ganze Nacht auf.
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