„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Mittwoch, 23. Februar 2011

Sorgenwoche Tag 3

Der neue Pastor predigte seine erste Predigt in der neuen Gemeinde über christliche Nächstenliebe gegenüber Obdachlosen. Alle waren begeistert. Das war Qualität. Nach dem Gottesdienst kamen alle möglichen Gemeindeglieder auf den jungen Pastor zu, um ihm die Hand zu schütteln und zum Ausdruck zu bringen, wie berührt sie waren von seiner Predigt.
Als die Gemeinde am nächsten Sonntag dieselbe Predigt über Nächstenliebe gegenüber Obdachlosen hörte, besprachen sich die Ältesten der Gemeinde, unternahmen aber nichts. Man nahm an, die Vorbereitungen für eine Seminarprüfung hätten dem jungen Pastor keine Zeit für eine neue Predigt gelassen.
Als man am dritten Sonntag wieder die gleiche Predigt hörte, luden die Ältesten zu einem dringenden Leitungstreffen ein. Man fragte den Pastor an, ob er denn keine anderen Predigten habe. „Nun, ich habe eine ganze Reihe von Predigten vorbereitet. Ich warte darauf, dass sich die Gemeinde diese erste Predigt zu Herzen nimmt, danach handelt und etwas im Namen Jesu für die Obdachlosen tut. Dann komme ich zum nächsten Thema.“

Manchmal müssen wir Gottes Anliegen mehrmals hören, bevor es uns „trifft.“ Manchmal Seinen Zuspruch und Seine Verheißungen mehrmals hören, bevor wir sie verinnerlichen. Darum auch heute den Text aus Matthäus 6:25-34:

Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht und ernten nicht, sie sammeln auch nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer aber von euch kann durch sein Sorgen zu seiner Lebenslänge eine einzige Elle hinzusetzen? Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen! Sie mühen sich nicht und spinnen nicht; ich sage euch aber, daß auch Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? oder: Was werden wir trinken? oder: Womit werden wir uns kleiden? Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, daß ihr das alles benötigt. Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden! Darum sollt ihr euch nicht sorgen um den morgigen Tag; denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Jedem Tag genügt seine eigene Plage.

Wir sollen uns also nicht sorgen! Aber wir sollen etwas stattdessen tun: Nach Gottes Reich trachten. Also, mal ehrlich: Ist das nicht ein bischen weltfremd? Sich keine Sorgen zu machen betreffs Essen, Trinken und Kleidung – und stattdessen nach Gottes Reich trachten. Ist das das nicht weltfremd? DOCH! Ist es! Genau getroffen. Aber so sind wir Christen nun mal, Fremde in der Welt, mit Bürgerrecht im Himmel. Und das ist gleichzeitig unser Gewinn! Denn von der Heimatzentrale aus werden wir versorgt mit allem was wir brauchen. Wir können uns voll auf die Sache des Reiches Gottes konzentrieren – und Gott konzentriert sich voll darauf, uns mit dem zu versorgen, was wir brauchen. Cool!

Jemand sagte: „Warum Dich sorgen, wenn Du vertrauen kannst? Das ist wie mit einem Schaukelstuhl: Er beschäftigt Dich, bringt Dich aber keinen Schritt weiter.“  Auch cool!

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