Ich kann mir nicht helfen, aber die Gnade Gottes ist so umwerfend außerirdisch, so unerklärbar (alle Erklärungsversuche kratzen nur an der Oberfläche) und so --- (mir fehlen die Worte!), dass man einfach nur still staunen und demütig den Herrn preisen kann.
Hesekiel 20 beginnt nicht gerade aufmunternd. Gott sagt Israels Ältesten, die zu Ihm kommen, um Ihn zu befragen, kurzerhand ab. "Ich will mich von euch nicht befragen lassen!" (Vs 3) Und das nicht etwa, weil er schlechte Laune gehabt hätte. (Preis dem Herrn! Gott ist immer guter Laune und voll Freude und Liebe - auch wenn Er sich nicht befragen lassen will.) Nein! Als Erklärung nennt Er die ständige Ablehnung durch sein Volk Israel.
In Hesekiel 20 wird deutlich, was gar nicht so deutlich wird, wenn man den Bericht des Auszugs aus Ägypten in 2. Mose liest. Dort erhält den Eindruck, Israel habe gerade eine nationale Erweckung erlebt. Gott hatte ihnen ein Land voll Milch und Honig versprochen und sie aus der Sklaverei Ägyptens befreit. Und Israel zieht aus mit Tamburin und Gesang!
Hesekiel 20 gibt zusätzliche,
wichtige Hintergrundinformationen: Gott hatte sich als allmächtig über
alle Götter Ägyptens erwiesen und Israel geboten, allen ägyptischen
Götzenfirlefanz wegzuwerfen. Aber Israel wirft nichts weg, sondern
nimmt alles mit! (8)
Warum lässt Gott sich das bieten? Hesekiel 20:9 (Elb) gibt uns die Antwort:
Aber ich handelte gnädig um meines Namens willen,
damit er nicht entweiht würde vor den Augen der Nationen, in deren
Mitte sie waren und vor deren Augen ich mich ihnen kundgegeben hatte,
indem ich schwor, sie aus dem Land Ägypten herauszuführen.
Weiter
erklärt Gott, wie Er sich Israel in der Wüste offenbarte und einen Bund
mit ihnen einging. Allerdings kümmerte sich Sein Volk wenig darum und
arbeitete gegen Gott. Warum ließ Er sich das bieten? Vers 14 gibt die
Antwort:
Aber ich handelte gnädig um meines Namens willen, damit er nicht entweiht würde vor den Augen der Nationen, vor deren Augen ich sie herausgeführt hatte.
Den Kindern derer, die so widerspenstig waren, sagt Gott: Handelt anders als eure Eltern! ICH
bin euer Gott und möchte euch Leben geben durch meinen Bund mit euch.
Aber auch die Kinder der Widerspenstigen bleiben widerspenstig! Warum
lässt Gott sich das erneut bieten? In Vers 22 finden wir die Antwort:
Aber ich wandte meine Hand zurück und handelte gnädig um meines Namens willen, damit er nicht entweiht würde vor den Augen der Nationen, vor deren Augen ich sie herausgeführt hatte.
Selbst
im Gericht an Seinem Volk erweist Gott Seine Gnade. Weder vernichtet Er
sie noch verstößt Er sie. Er führt sie auf schweren Wegen, damit sie
umkehren zu Ihm. Das ist Gnade Seinem Volk gegenüber! Aber auch denen
gegenüber, die nicht zu Seinem Volk gehören, erweist Er Gnade. Er ist
bedacht, den Nationen keinen Anlass zu geben, gering über Ihn zu denken.
Er möchte, dass die Nationen erkennen, dass Er der heilige, gerechte
und gnädige Gott ist. Gott ist gnädig, damit Sein Name nicht unter den
Nationen verunehrt wird. Gott ist Seinem Volk gegenüber gnädig, damit
die Heiden nicht von Ihm abgestoßen werden. In der Tat ist das
geschehen. Die Nationen sahen Gottes Handeln mit Israel - und als
Resultat kamen etliche zum Glauben.
Jesus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit. Seine Gnade wird nie aufgebraucht.
Aus Seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade um Gnade. (Johannes 1:16)
Die
Worte aus Hesekiel bringen einen Liedtext von Manfred Siebald in
Erinnerung. Er beantwortet die Frage, über die er singt, mit "Gottes
Liebe" - und er hat recht! Genauso richtig wäre die Antwort: "Gnade", da
Gottes Gnade und Liebe zusammengehören.
Warum ließ mich Gott wohl noch nicht fallen,
nie in all den Jahren, seit er mich fand?
Warum bin ich noch immer hier in Seiner Hand?
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| Bildquelle: HIER |
mich im Zorn zu verwerfen
und hat er mich nicht nur noch tausendmal fester gefasst,
mir verzieh'n, wenn ich drum bat?
2. Bin ich nicht sperrig wie ein altes Holz
und so kantig und rau wie ein Stein?
Reiß mich selber oft blutig am eigenen Stolz,
pass in keine Hand hinein.
Und er formt mich, glättet meine Kanten,
nahm mich, wie ich war,
doch lässt mich nicht, wie er mich fand.
Warum bin ich noch immer hier in Seiner Hand?
3. Mich macht das Grübeln müde und mir fällt
keine Antwort als diese mehr ein:
das, was ich nicht verstehe und was mich doch hält,
muss die Liebe Gottes sein!
und mein Dank ist größer als mein Denken
so wie seine Liebe tiefer ist als mein Verstand.
Liebe hält mich noch immer hier in Seiner Hand.
Liebe hält mich noch immer hier in Gottes Hand.

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