Gestern haben wir festgestellt, dass
wir Gebet verkompliziert haben. Wir haben gefragt: Wie kommt’s? Warum
sind alle Gemeindestunden besser besucht als die wichtigste – die Gebetsstunde?
Die Antwort gestern war: Wir machen es zu kompliziert. Statt
einfach mit unserem Papa im Himmel zu reden, haben wir Rituale entwickelt, die
zu mühsam werden, sie zu erfüllen. So lassen wir es ganz sein und
gewöhnen uns daran, als Gemeinschaft nicht mehr miteinander zu beten. Diese
Antwort war eine von vielen. Hier einige weitere Antworten, die auch nur eine Auswahl aus vielen sind. Satan’s Köcher mit feurigen Pfeilen, die unsere Freude am gemeinsamen Gebet zerstören sollen, ist unerschöpflich.
Freitag, 30. August 2024
Wie kommt's?
Viele Gebetsstunden sind verwaist, weil Christen nicht mehr glauben, dass jede Arbeit auf Gebet gegründet
sein muss. Weil wir singen, predigen, uns unterhalten, helfen, begleiten, bauen
und organisieren können, fehlt uns die Einsicht, dass all das ohne Gebet
nutzlos ist.
So ist also weder der etwas,
welcher pflanzt, noch der,
welcher
begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.
(1 Korinther 3:7)
Viele Gebetsstunden sind verwaist, weil Christen sie wertloser einstufen als andre Aktivitäten. Wenn eine
Gemeindestunde gestrichen werden muss, weil „zu viel los ist“, man „eine Pause
braucht“ oder „jeden Abend etwas anderes läuft“, streichen viele zuerst das,
was man nicht so sieht – und schwupps – hat man sich das Herz aus dem Leib
gerissen.
Und
er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend
und
spricht zu Petrus: Könnt ihr also nicht eine Stunde mit mir wachen?
(Matthäus 26:40)
Viele Gebetsstunden sind verwaist, weil Gebet Arbeit und Konzentration bedeutet. Es ist leichter, eine
Gemeindestunde zu besuchen, in der man passiv bleiben kann als solche, in der
man aktiv eingebunden wird.
Und
als er im Kampf war, betete er heftiger. (Lukas 22:44)
Viele Gebetsstunden sind verwaist, weil im Fernseher ein neuer Tatort, ein Championsleague / UEFA Spiel, eine interessante Doku läuft.
Da
stellte ich die zuständigen Männer zur Rede:
"Warum
wird der Tempeldienst so vernachlässigt?"
(Nehemia 13:11)
Viele Gebetsstunden sind verwaist, weil die Gestaltung dieser Stunden mehr zum Schlafen als zum Beten
einlädt. (Auch daran muss man arbeiten)
Ich
bete immer für euch und tue es mit frohem Herzen. (Philipper 1:4)
Viele Gebetsstunden sind verwaist, weil Gebete zu lang, zu "gesalbt" oder zu ungläubig-allgemein sind. Wenn
Menschen – jung im Glauben – in die Gebetsstunde einer Gemeinde kommen, sollten
sie Gebete hören, durch die sie das Beten lernen können: kurz, natürlich,
konkret und inbrünstig!
Weiter
sage ich euch: Wenn zwei von euch auf Erden
übereinkommen über irgend eine Sache, für die sie bitten wollen,
so
soll sie ihnen zuteil werden von meinem Vater im Himmel.
(Matthäus 18:19)
Und schließlich – viele Gebetsstunden sind
verwaist, weil Gottes Volk fleißig ist, Ausreden zu finden und träge ist,
zu beten.
Ihr habt es
nicht, weil ihr nicht bittet. (Jakobus 4:2)
Wenn Gebet zur Gesetzeserfüllung wird, ist es
nutzlos.
Wenn Gebet das Gespräch mit unserm Vater im
Himmel ist, ist es ausschlaggebend und explosiv.
Gebet ist durch nichts zu ersetzen! Nicht
durch zusätzlichen Einsatz, nicht durch weitere Dienste und auch nicht durch mehr
Mitarbeiter. Gebet ist unersetzlich!
Wenn
nun ihr, die ihr böse seid,
euren
Kindern gute Gaben zu geben versteht,
wieviel
mehr wird euer Vater im
Himmel denen Gutes geben,
die
ihn bitten! (Matthäus 7:11)
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