Ich beneide Jeremia nicht um den Inhalt seiner
Predigten. Ich beneide ihn auch nicht um den Herzenszustand seiner
Zuhörer. Erfolglosigkeit im Dienst blieb auch bei einem großen Propheten wie
Jeremia einer war nicht ohne Spuren. In seinen Predigten hört sich
Jeremia sehr mutig an. Aber in Jeremia 20: 7+8 lässt er uns in sein Herz
blicken:
O Herr, du hast mich überredet, und ich habe mich
überreden lassen. Du hast mich überwältigt und den Kampf gewonnen. Für alle
Welt bin ich zur Zielscheibe des Spottes geworden - tagaus, tagein. Wann immer
ich auch rede, immer muss ich rufen: »Gewalt und Zerstörung kommt über euch!«
Die Worte des Herrn haben mir nur Schmach und Schande eingebracht.
Innerlich ist
Jeremia ein gebrochener Mann; nicht zerbrochen oder zerstört – aber gebrochen. Er trauert, er
kämpft, er weint, er fühlt sich schwach, depressiv! Wie
aber reagiert Jeremia in solch einer Zeit heftigster Anfechtungen,
Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit?
Aber der Herr
steht mir zur Seite. Er ist ein starker Held. Darum müssen meine Feinde
stolpern und können mich nicht besiegen. Voller Enttäuschung müssen sie
einsehen, dass ihre Pläne misslungen sind. Sie erleiden eine Schmach, die ewig
unvergessen bleiben wird. Herr, Allmächtiger, der du den, der sich zu dir hält,
bis ins tiefste Innere prüfst: Lass mich erleben, wie du Rache an ihnen nimmst,
denn ich habe meine Sache in deine Hände gelegt. Singt
Lieder für den Herrn und lobt ihn! Denn er rettet den Armen aus der Gewalt
seiner Feinde. (Jeremia 20:11-13)
Jeremias
Gegenmittel gegen Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit – im Alltag wie auch im
Dienst für Jesus ist: FOKUS!
In seiner Mutlosigkeit reißt er seine Augen weg und
blickt auf zu Gott! Wie für andere auch, etwa: Elia, Hiob,
Hannah – hatten fand auch Jeremia bei Gott Hilfe. Das redet zu uns heute: Bei
all den vielen Möglichkeiten, die wir heute haben, vergessen wir manchmal unsern ersten
Ansprechpartner für alle Nöte: Gott. Jeremia hatte gar keinen anderen –
also wendet er sich an Gott. Er erinnert sich und spricht diese Erinnerung als
Gebet und Vertrauenserklärung vor Gott aus:
- Vs 11: Du, Herr, stehst mir bei wie ein mächtiger Held!
- Vs 12: Du, Herr, allmächtiger Gott, du prüfst die Menschen, die dir dienen, du kennst sie ganz genau.
- Dir, Herr, habe ich meinen Fall anvertraut!
Und dann sehen wir in Vs
13, wohin es führt, wenn Gott unser erster Ansprechpartner in der Not
ist.
- Singt für den Herrn und lobt ihn! Denn er rettet den Armen aus der Gewalt boshafter Menschen.
Hört sich das noch nach Niedergeschlagenheit und
Mutlosigkeit an, nach Aufgeben oder Hinschmeißen?
Wenn Niedergeschlagenheit und Mutlosigkeit dein Herz erfüllen wollen, dann
gib NICHT auf und schmeiß' NICHT hin. Wenn solche Gedanken kommen, musst Du es machen
wie Jeremia.
Du MUSST Gott suchen.
Wenn Hoffnungslosigkeit dich überkommt: Du MUSST Gott suchen (musst im
Sinne von: darfst! ... kannst ... DAS ist der Weg!)
Jeremia flieht
zum Herrn, mediert darüber, was der Herr ihm bedeutet, fasst sein Leid in Worte
und breitet es vor dem Herrn aus ... und kommt vom Klagen in die Anbetung
und ins Singen!
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