„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Freitag, 23. September 2022

3 Bäume und Deine Gaben

Der heutige Blogeintrag wird wohl etwas länger. Es ist die Geschichte von 3 Bäumen, die ich letzten Sonntag in meiner Predigt erzählt habe. Hier nimmt sie den Hauptteil der Andacht ein. Am Sonntag war sie nur die Einleitung zum Thema. Die Predigt kann HIER von unserer Gemeindewebseite heruntergeladen werden.

Die Bäume waren noch jung und wuchsen oben auf einem Hügel und jeder der Bäume hatte einen ganz besonderen Wunsch, was aus ihm einmal werden sollte.

Der erste Baum schaute nachts zum Himmel hinauf und sah all die vielen Sterne, die wie Diamanten funkelten. „Ich wünschte, dass aus meinem Holz einmal eine wunderschöne Schatzkiste wird, mit Gold verziert und mit vielen wertvollen Edelsteinen drin. Dann würde ich die schönste Schatzkiste der Welt sein.

Der zweite Baum sah den plätschernden Bach, der sich durch den Wald zum Meer hinschlängelte. Er träumte: „Wenn ich einmal groß bin soll aus meinem Holz ein gewaltiges Schiff gebaut werden. Ich möchte über die großen Meere fahren und im Dienst mächtiger Könige stehen.

Der 3. Baum schaute hinab ins Tal. Dort arbeiteten viele Menschen in einer großen Stadt von früh bis spät. „Ich möchte für immer auf diesem Hügel stehen bleiben und ein großer Baum werden“, träumte er. „Wenn die Menschen dann zu mir hochschauen, werden sie den Himmel sehen, und sich an Gott, den Schöpfer aller Dinge, erinnern. Deshalb möchte ich der größte Baum der ganzen Welt werden!

Viele Jahre vergingen. Auf Regen folgte Sonnenschein, und aus drei kleinen Bäumen wurden 3 große Bäume. Eines Tages stiegen 3 Holzfäller den Hügel hinauf. Jeder trug eine blitzende Axt in der Hand.

Der erste Holzfäller schaute sich den ersten Baum an und meinte dann: „Einen so schönen Baum kann ich gut gebrauchen!“ und mit wuchtigen Axthieben fällte er den ersten Baum. „Jetzt machen sie bestimmt eine wunderschöne Schatztruhe aus mir“, freute sich der Baum. „Dann werde ich einen wertvollen Schatz aufbewahren.

Der zweit. Holzfäller schaute sich den zweiten Baum an und meinte: „Einen so starken Baum kann ich gut gebrauchen!“ und mit wuchtigen Axthieben fällte er den zweiten Baum. „Jetzt bauen sie bestimmt ein großes und gewaltiges Schiff aus mir“, freute sich der zweite Baum. „Dann werden mächtige Könige mit mir über die großen Meere fahren

Dem dritten Baum wurde angst und bange, als der dritte Holzfäller ihn ansah. Kerzengerade und hoch gewachsen ragte er zum Himmel empor. Doch der Holzfäller überlegte nicht lange und murmelte bloß: „Ich kann jeden Baum gebrauchen.“ Und mit wuchtigen Axthieben fällte er den dritten Baum.

Der erste Baum jubelte, als der Holzfäller ihn in eine Schreinerwerkstatt brachte. Aber welche Enttäuschung! Der Schreiner nahm das Holz des einst so schönen Baumes und machte daraus keine Schatzkiste, sondern eine ganz normale Futterkrippe. Nicht vergoldet und ganz ohne Edelsteine drin. Stattdessen war sie mit Sägemehl bedeckt, und wurde mit Heu gefüllt – für die Tiere im Stall.

Der zweite Baum lächelte zufrieden, als der Holzfäller ihn zu einem Schiffsbauer brachte. Aber welche Enttäuschung! Es wurde gar kein stolzes Schiff aus ihm gebaut; nur ein einfaches Fischerboot – viel zu klein und zu schwach, um mächtige Könige über die großen Meere der Welt zu fahren. Als es fertig war, brachte man es an einen kleinen See, wo arme Fischer Tag für Tag damit zum Fischfang ausfuhren.

Der dritte Baum war traurig, als der Holzfäller ihn zersägte und die dicken Balken in ein Holzlager brachte. „Ich verstehe das nicht!“, jammerte der Baum, der einst so groß gewesen war. „Ich wollte doch so gern auf dem Hügel stehen und die Menschen an Gott erinnern!

Viele Tage und Nächte vergingen. Die drei Bäume hatten ihre Träume fast schon vergessen.

Doch eines Nachts legte eine junge Frau ihr neugeborenes Kind in die Futterkrippe, die aus dem ersten Baum gezimmert worden war. „Ach, Maria, hätten wir doch nur eine richtige Wiege für das Kind!“ seufzte ihr Mann. Aber die Frau nahm seine Hand, und als das goldene Licht der Sterne auf das glatte, derbe Holz fiel, antwortete sie: „Aber Josef, diese Krippe ist doch wunderschön“. Mit einem Mal wusste der erste Baum, dass der wertvollste Schatz der ganzen Welt in ihm lag: Jesus!

Auch der zweite  Baum erlebte eine Überraschung. Eines Abends stieg ein müder Wanderer mit seinen Freunden in das alte Fischerboot. Gleich legte Er sich hin und schlief auch sofort ein: Während der Überfahrt kam plötzlich ein gewaltiger Sturm auf. Das kleine Boot erzitterte. Es wusste, dass es nicht stark genug war, um so viele Menschen sicher durch Sturm und Wellen zu tragen. Schließlich erwachte der Mann. Er stand auf, hob seine Hand und befahl dem Wind, sich zu legen. Da verstummte der Sturm so schnell, wie er gekommen war. Plötzlich wusste der zweite Baum, dass er den mächtigen König des Himmels und der Erde an Bord trug: Jesus!

An einem Freitagmorgen schreckte der dritte Baum hoch: Mit einem kräftigen Ruck wurde ein Balken aus dem vergessenen Holzstapel herausgezogen. Jemand trug ihn mitten durch eine laute, aufgeregte Menschenmenge einen Hügel hinauf. Er zuckte zusammen, denn Soldaten nagelten die Hände und Füße eines Mannes auf ihm fest.

Hässlich und grausam kam er sich vor. Doch als am Sonntagmorgen die Sonne aufging, wusste der dritte Baum mit einem Mal, dass sein alter Traum in Erfüllung gegangen war. Das Kreuz, das man aus seinem Holz gefertigt hatte, zeigte den Menschen den Weg zu Gott.

So erfüllte sich der Wunsch der drei Bäume doch noch:

Der erste Baum war zu einer wertvollen Schatztruhe geworden, die den wertvollsten aller Schätze in sich trug: Gottes Sohn! Der zweite Baum hatte den mächtigsten aller Könige an Bord gehabt: Jesus, der sogar Wind und Wellen gebieten konnte. Und auch der Wunsch des dritten Baumes war in Erfüllung gegangen: Jedes Mal, wenn die Menschen das Kreuz anschauen, erinnern sie sich daran, wie sehr Gott die Menschen liebt.

Drei Bäume und drei Träume – und bei allen kam es irgendwie anders. Jeder Baum bekam, was er sich wünschte, aber nicht auf die Weise, wie er es sich vorgestellt hatte.

Am Sonntag ging es darum, dass wir unserem Herrn, Jesus, dienen. Jeder so, wie Gott uns einsetzt. Nicht so, wie wir es uns wünschen, sondern wie ER es sich wünscht. Das mag uns ganz unscheinbar erscheinen, ist aber gewaltig, wenn Jesus uns für Seine Sache einsetzt.

1 Korinther 12:18+27: Nun aber hat Gott die Glieder, jedes einzelne von ihnen, so im Leib eingefügt, wie er gewollt hat. … Ihr aber seid der Leib des Christus, und jeder ist ein Glied daran nach seinem Teil.

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