„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Freitag, 13. Mai 2022

Beständigkeit und Einmütigkeit

Über die ersten Christen, die Gott uns alsVorbilder gegeben hat, heißt es (Apostelgeschichte 2:46):

Und jeden Tag waren sie beständig und einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens. (Apostelgeschichte 2:46) 

Waren die etwa alle einer Meinung? Nein! Nicht was Landwirtschaft, Architektur, Handeln ihrer Politiker, Medizin, und Städteplanung anging. Aber ihr unterschiedliches Denken in diesen Fragen entzweite sie nicht.

Tychikus, der Teamkollege des Paulus sagte nicht:

  • Weil Ihr so und so denkt, komme ich nicht mehr
  • Weil Ihr hier oder da nicht mit mir übereinstimmt, darum fühle ich mich ausgeschlossen
  • Ich kann keine Gemeinschaft mehr mit Euch haben, weil ihr dem Kaiser Steuern zahlt … (oder keine Steuern zahlt …)
  • Ich habe nur noch Freiheit zur Gemeinschaft mit denen, die mit mir über Politik, Medizin und Städteplanung übereinstimmen

Es gab stärkere Bande der Einheit als der Trennung. Es gab wichtigere Themen als die, die trennten!

Die Gemeinschaft der jungen Christengemeinde ergab sich aus: gemeinsamem Gebet, dem gemeinsamen Hören auf Gottes Wort, dem gemeinsamen Feiern des Abendmahls und der ungezwungenen Gemeinschaft in ihren Wohnhäusern. So lesen wir in Apostelgeschichte 2:42:

Sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten.

Was sich an Unterschieden ergab, war zweitrangig, nicht spaltend.

Allerdings müssen wir zugeben, dass es auch in der ersten Gemeinde Spannungen, Uneinigkeiten und sogar Spaltungen und Menschenkult gab. Aber davor warnt Paulus. Er sagt nicht, das sei ok. Paulus hat nicht den Spruch erfunden: „Wo Menschen leben, menschelt es.“ Er kehrt drohende Uneinigkeit auch nicht einfach unter den Tisch. Paulus ermahnt in mehreren Briefen die Christen:

Philipper 4:2: Ich ermahne Euodia und ich ermahne Syntyche, eines Sinnes zu sein im Herrn.

1. Korinther 1:10: Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, kraft des Namens unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle einmütig seid in eurem Reden und keine Spaltungen unter euch zulasst, sondern vollkommen zusammengefügt seid in derselben Gesinnung und in derselben Überzeugung.

Epheser 4:3: Befleißigt euch, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens

1. Timotheus 1:4: Lass nicht zu, dass die Menschen ihre Zeit mit endlosen Spekulationen über Fabeln und Stammbäumen vergeuden. Denn das führt nur zu Streit und hilft nicht, ein Leben im Glauben an Gott zu führen.

1. Korinther 11:16: Wenn aber jemand rechthaberisch sein will — wir haben eine solche Gewohnheit nicht, die Gemeinden Gottes auch nicht.

Eine Gemeinde, in der jeder bestrebt ist, sich daran zu halten, erfährt kollektiv und individuell den großen Segen von Psalm 133:1, in dem David jubelt:

Siehe, wie fein und wie lieblich ist’s, wenn Brüder in Eintracht beisammen sind!


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