„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Donnerstag, 20. Januar 2022

Unrasiert und barfuß

Kennst Du die Anbetungslieder „Awesome God“ „Step by Step“ (auch bekannt als: O God, You are my God)? Diese und andere Lieder wurden von Rich Mullins geschrieben und gesungen. Seine Lieder wurden gesungen von Größen wie Rebecca St. James, Third Day, Jars of Clay; Hillsong United, um nur einige zu nennen.

Bereits als Kind machte Rich seine ersten Erfahrungen mit der Musik, unterstützt durch seine Urgroßmutter. Erst mit 30 Jahren nahm er sein erstes Album auf, nachdem er zuvor für andere geschrieben hatte. Mit 40 Jahren zog er in das Indianerreservat der Navajos in New Mexico, wo er bis zu seinem Tod Kindern Musik unterrichtete. Er starb mit 41 Jahren durch einen Verkehrsunfall.


In mancherlei Hinsicht war Rich Mullins anders. Als Komponist und Sänger betrachtete er Musik nicht als das Höchste im Leben. Er verstand seine höchste Berufung darin, Menschen zu lieben, Christen wie Nichtchristen, Freunde wie Feinde.

Zu manchen seiner Konzerte erschien er unrasiert und barfuss – zum Ärger der Musikszene.
Um einem Kultstatus zu entgehen, bekannte er sein Versagen und seine Sünden öffentlich. Der Erlös seiner Alben und Konzerte floss an ihm vorbei direkt an seine Gemeinde.

In einem Artikel im Christian Musician Magazine schreibt der Autor, Keith Bordeaux: ”"Mehr als jede andere Person, die ich kenne eiferte Rich Mullins danach, Christus-ähnlich zu sein."

In fast allem, was ich von diesem Sänger und Komponisten gelesen oder gesehen habe wurde eines deutlich: Der Mann war ein begabter, aber einfacher Mensch – der nicht nach den hohen Dingen des Lebens trachtete, obwohl er sie hätte erreichen können. Sein Ziel war es, Jesus sichtbar zu machen. Auf einem Spatziergang mit einem Freund sagte er:

„Musik ist mein Beruf. Mein Leben ist Dienst. Dienst geschieht täglich. Wie verlasse ich, zum Beispiel, das Hotelzimmer, wenn ich abreise?  Verlasse ich es mit schmutzigen Handtüchern überall und leeren Flaschen auf dem Boden? Verlasse ich das Zimmer und lasse ein kaputtes Zimmer zurück, so dass das Zimmermädchen denkt: „Ich bin ja nur ein Zimmermädchen und nicht wichtig. Ich habe diese Unordnung verdient.”  Oder hinterlasse ich all die schmutzigen Handtücher auf einem Haufen; leere den Aschenbecher aus und kümmere mich um meinen Müll, so dass das Zimmermädchen beim Hineinkommen denkt: „Ich bin ein Zimmermädchen. Mein Leben ist wichtig. Ich habe Würde.“

So war Rich Mullins: manchmal unrasiert und barfuss, schlicht, demütig und nicht interessiert an den Gütern dieser Welt. Aber interessiert, Jesus zu gefallen, seine Mitmenschen zu lieben und Jesus zu bezeugen – durch Worte und Taten – selbst einem Zimmermädchen gegenüber, dass er vielleicht nie gesehen hat.

Vielleicht brauchen wir heute solche Jesusjünger, denen nicht die schönsten und bequemsten Schuhe und das neuste Rasierwasser wichtig ist, sondern der Mensch nebenan – und über allem: unser Herr im Himmel!

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