Das ist bis heute eine gängige Einstellung: „Nichts gesagt ist genug gelobt!“ Tragisch! Unbiblisch! Aber weit verbreitet, selbst unter uns Christen. Ob wir „Lob“ auch so definieren würden, wenn es um ds Lob Gottes geht? Vor Jahren bedankte ich mich bei einer Gemeindemitarbeiterin für einen Dienst, die sie getan hatte, über den ich mich freute und aufrichtig dankbar war. Den Dank anzunehmen schien für sie Stolz gleichzukommen und sie winkte ab und meinte, ich brauche mich nicht zu bedanken. Es sei ja für den Herrn getan. Tragisch! Unbiblisch! Gottes Wort sagt:
aus deinem Mund hervorgehen,
sondern das, was gut zum Erbauen ist,
damit es den Hörern Gnade schenke.“
(Epheser 4:29)
Lou Nicholes diente dem Herrn als Missionar über 5 Jahrzehnte mit dem Jugendmissionswerk „Wort des Lebens“. Bekehrt hatte er sich 1954 auf einem Schiff der US Armee. Von 2600 Seeleuten an Bord kamen 10 zu einem Gottesdienst. Nur einer der 10 traf eine Entscheidung für Jesus - Lou. Wir Menschen zählen Köpfe, Jesus zählt Seelen. Jesus hat immer Augen für den Einzelnen.
Über die Jahre hinweg hat Gott Lou Nicholes und seine Frau Thelma in vielen Ländern der Welt mächtig gebraucht. Am 30. Juni 2021 starb er im Alter von 87 Jahren in Südkorea, wo er das dortige Missionsteam unterstützte hatte.
Im Alter erwähnte er eine Lebensweisheit, die er gerne früher im Leben gelernt hätte. Er schreibt:
Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, wäre eines der Dinge, von denen ich mir gewünscht hätte, mehr getan zu haben: andere zu loben. Anfangen würde ich bei meiner Frau, meinen Kindern und meinen Kollegen. Vielleicht kann einmal in hundert Jahren ein Mensch durch übermäßiges Lob ruiniert werden, aber sicherlich stirbt jede Minute jemand innerlich aus Mangel daran.
Wahre Worte … und biblische Worte. Wenn wir Christen das Motto betonen: „Loben zieht nach oben!“ dann hat das sogar mindestens einen zweifachen Wahrheitsgehalt. Wenn wir Jesus, unseren Herrn und Retter loben, dann fixieren wir unseren Blick auf Ihn. Das zieht uns nach oben. Ebenso: Wenn wir uns unseren Mitmenschen ein Lob aussprechen, zieht es sie nach oben, denn sie wissen sich wertgeschätzt und bestätigt.
Jesus, unser Vorbild, der Richter am Ende der Zeit, gibt uns ein positives Beispiel. Er wird diejenigen loben, die Ihm treu gedient haben.
Zusätzlich zu dem oben zitierten Vers aus Epheser 4:29 sagt uns Gottes Wort:
Im Übrigen, ihr Brüder, alles, was wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was wohllautend, was irgendeine Tugend oder etwas Lobenswertes ist, darauf seid bedacht! (Philipper 4:8)
Wie oft lesen wir in Gottes Wort, dass Menschen sich übereinander freuten oder dankbar waren für Dienste, die ihnen zugute gekommen waren.
Wie beschreibt es Lou Nicholes: Vielleicht kann einmal in hundert Jahren ein Mensch durch übermäßiges Lob ruiniert werden, aber sicherlich stirbt jede Minute jemand innerlich aus Mangel daran.
Übermäßiges Lob ist wohl mehr die Ausnahme. Anerkennung, Dank und Lob ist eher Mangelware. Lasst uns an erster Stelle Gott unseren aufrichtigen Dank und unser herzliches Lob bringen. Lasst uns aber gleichzeitig weder diejenigen vergessen, durch die Gott uns gesegnet hat, noch die, die auf der Schattenseite des Lebens leben und ein Wort des Lobes oder Dankes gut gebrauchen können.
zu diesem seid ihr ja auch berufen in einem Leib;
und seid dankbar!
(Kolosser 3:15)
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