„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 24. Mai 2021

Pfingstwoche - Ausklang

Aber die Jünger hatten doch den Heiligen Geist. In Johannes 20:22 lesen wir doch schwarz auf weiß, wie Jesus seine Jünger anbläst und sie den Heiligen Geist empfangen lässt.

Und nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an
und sprach zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist!

Klare Aussage: Jesus haucht sie an und spricht ihnen zu: Empfangt!

Und Pfingsten? Müssen sie 2x empfangen? Ist es ein neuer Empfang? John Piper erklärt den Unterschied mit einem Bild. Er schlägt ein Gleichnis vor, um die Erfahrung des Geistes vor und nach Pfingsten zu veranschaulichen.

Man stelle sich einen riesigen Staudamm für Wasserkraft vor, der sich noch im Bau befindet – groß, wie etwa der Assuan-Staudamm am Nil. Der hat eine Höhe von 111 Metern und ist fast 4 km lang. 1953 wurde der Plan angekündigt; 1971 wurde der Damm fertiggestellt. 

12 Turbinen mit einer Kapazität von 10 Milliarden KW-Stunden setzten genügend Strom frei, um jede Stadt Ägyptens zu beleuchten

Während der 11jährigen Bauzeit (1960-1971) wurde der Nil nicht vollständig gestoppt. Zwar sollte sich der Stausee füllen, aber ein Teil des Wassers durfte vorbeifließen. Die Bevölkerung flussabwärts war davon abhängig. Sie tranken das Wasser, sie wuschen sich damit, es bewässerte ihre Ernte und drehte ihre Mühlenräder. Im Mondlicht segelten sie auf dem Wasser und schrieben Lieder darüber. Das Wasser des Nils war ihr Leben. 

Aber an dem Tag, als der Stausee durch die 12 Turbinen floss, wurde eine Kraft freigesetzt, die sich weit über die geringe Bevölkerung flussabwärts hinaus im ganzen Land ausbreitete. Diese neue Kraft brachte Möglichkeiten, von denen sie nur träumen konnten.

Die verheißene Bevollmächtigung – die Kraft des Heiligen Geistes aus der Höhe ist wie die Einweihung jenes Staudamms. Bereits vor Pfingsten blies Jesus Seine Jünger an und sagte: Empfangt den Heiligen Geist! Bereits vor Pfingsten segnete der Herr sie durch das Wasser des Heiligen Geistes und schenkte ihnen Leben. Aber an Pfingsten gehen die Turbinen an; die Kraft des Heiligen Geistes breitet sich aus, um die ganze Welt zu erleuchten. 

Von dem Segen, den der Geist Gottes vor Pfingsten brachte, wurde nichts weggenommen. Aber 10 Milliarden KW-Stunden (um im Bild zu bleiben) wurden hinzugefügt, damit die Jünger bevollmächtigt wurden, jeder Sprache, jedem Stamm und jeder Nation das Licht des Evangeliums der Herrlichkeit Jesu zu bringen.

Erkennen wir den Unterschied zwischen der Versiegelung mit dem Heiligen Geist als Eigentum Gottes … und der Bevollmächtigung mit dem Heiligen Geist zum Dienst für Gott?

Die Bevollmächtigung zum Dienst für Gott mit der Kraft aus der Höhe wird in Apg 1:5 auch: die Taufe mit dem Heiligen Geist genannt. Sie ist durch nichts zu ersetzen. Vor ca 150 Jahren schrieb der Theologe Asa Mahan: 

"Es gibt keine natürliche, intellektuelle, erzieherische, moralische oder kirchliche Gabe, die die Taufe mit dem Heiligen Geist ersetzen könnte."

Pfingsten – Gott erinnert uns daran, dass wir nicht in eigener Kraft leben und nicht in eigener Kraft Ihm dienen müssen. Er möchte uns mit Seiner Kraft erfüllen. Danke, Herr!

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