„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Dienstag, 25. Mai 2021

Gottes Verheißungen im Buch der Klagelieder

Was wissen wir eigentlich über das Buch der Klagelieder des Propheten Jeremia? Das Grundthema wird bereits in der Bezeichnung des Buches deutlich: Klage und Wehleid.

Der Prophet klagt über die Zerstörung Jerusalems, die Schmach der Stadt die durch die schweren Gerichte Gottes in Schutt und Asche gelegt wurde.

Bekannt sind die Klagelieder vielen Bibellesern allerdings nicht durch die düsteren Schatten der Zerstörung, sondern durch das Licht der Hoffnung auf die Barmherzigkeit Gottes.

In Klagelieder 2:17 lesen wir zwar keine Verheißung, aber wir lesen über die Verheißungen Gottes. Es heißt:

Der Herr hat vollbracht, was er sich vorgenommen hatte;
er hat sein Wort genau erfüllt,
das er von alters her hat verkündigen lassen. 

Wie herrlich, wie ermutigend, wenn wir zurückblicken und bekennen können: Gott erfüllt alle Seine Verheißungen. Und dann drehen wir uns in all unserem Chaos um und blicken nach vorne und halten uns fest an die Verheißungen, die Gott uns in Kapitel 3:21-26 zurufen:

 21 Dieses aber will ich meinem Herzen vorhalten, darum will ich Hoffnung fassen: 22 Gnadenbeweise des Herrn sind’s, dass wir nicht gänzlich aufgerieben wurden, denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende; 23 sie ist jeden Morgen neu, und deine Treue ist groß! 24 Der Herr ist mein Teil!, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. 25 Der Herr ist gütig gegen die, welche auf ihn hoffen, gegen die Seele, die nach ihm sucht. 26 Gut ist’s, schweigend zu warten auf die Rettung des Herrn.

Hier ist die Rede von Hoffnung! Von der Gnade, die Gott Seinem Volk gegenüber beweist! Die Verheißung, dass Gottes Barmherzigkeit nicht zu Ende ist (obwohl es jedem so geschienen haben muss)! Die Verheißung lautet: Jeden Morgen ist die Barmherzigkeit Gottes neu. Jeden Morgen die Möglichkeit eines Neuanfangs. Auch nach der Zerstörung und dem Gericht des Höchsten bleibt Seine Treue groß; nicht nur vorhanden, sondern groß! DAS ist berechtigter, biblischer, göttlicher Grund zur Hoffnung. Sicher, auch auf Gottes Kinder kommt es an – dass sie nicht in der Vergangenheit leben, dass sie sich nicht in der Gegenwart nur um sich selbst drehen, sondern dass sie nach vorne schauen und auf den Gütigen hoffen und nach Ihm suchen und fragen. Aber aus jedem Vers sprechen Zusagen Gottes und die Verheißungen: Ich gebe euch Grund zur Hoffnung. Meine Barmherzigkeit ist jeden Morgen neu!

Herrlicher Zuspruch!

Auch am Ende des dritten Kapitels finden wir noch einmal eine wunderbare Verheißung in diesem Klagebuch (3:32+33):

“… sondern wenn er betrübt hat, so erbarmt er sich auch nach der Fülle seiner Gnade; 33 denn nicht aus Lust plagt und betrübt Er die Menschenkinder.“

Wenn Gott betrübt hat – und sei es auch so schwer und so schlimm, wie es im Fall des völlig zerstörten Jerusalems war, so dürfen wir doch wissen: Er erbarmt sich wieder, nicht im Minimalbereich, sondern nach der Fülle Seiner Gnade. Da ist immer genug für jeden, der kommt und sucht – auch für Dich und für mich!

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