Irgendwann mal in diesem Blog habe ich von einer weltweit
tätigen Organisation berichtet, die seit über 60 Jahren jeden Werktag mit einer Stunde
des Gebets beginnt, integriert in die Tagesarbeitszeit. In einer anderen Andacht ging es uns um die Frage: „Was geschah mit der Gebetsversammlung?“
Das Fazit war: sie wurde fast unmerklich kompromittiert und schließlich
zu Grabe getragen.
Die Frage lässt mich bis heute nicht los: „Was hindert Jesusjünger, eine Stunde in der Woche gemeinsam mit Anderen im Gespräch mit ihrem Meister zu verbringen?“ Natürlich
stelle ich mir diese Frage selbst!
In meiner Zeit mit Jesus bin ich
absolut nicht dort angekommen, wo ich gerne wäre. Und so sind die
Antworten eine Mischung meiner persönlichen Antworten, den Antworten von
anderen und meinen Beobachtungen. Was also hält Jesusjünger vom
gemeinsamen Gebet ab?
Lange Arbeitstage!
Wer einen vollen Tag gearbeitet hat, fühlt sich abends oft zu müde,
noch eine Stunde im Gebet dranzuhängen. Das ist verständlich! Wichtig
ist es, Gebetsstunden abwechslungsreich zu gestalten, mit kurzen
Unterbrechungen (Lieder, Anliegen) und kurzen Gebeten von 1-2 Anliegen
pro Gebet. Sonst wird es möglicherweise eine sehr, sehr stille Stunde. 😌
Familienzeit!
Heute ist die Familienzeit durch äußerst viele Faktoren angegriffen.
Dazu gehören die Berufstätigkeit beider Elternteile, Überstunden am
Arbeitsplatz, Arbeitsstress, Anforderungen an die Kinder, Medien etc.
Oft wird die gemeinsame Gebetszeit geopfert, um Zeit für die Familie zu
haben.
Medien!
Die Medienlandschaft ist dermaßen explodiert, dass man ihr Angebot
nicht mehr mit dem Angebot Mitte des letzten Jahrhunderts vergleichen
kann. JEDEN Abend läuft was Interessantes in einem der 200
Digitalprogramme. Oder ich hole einen Film per Internet nach, den ich am
Abend zuvor verpasst habe. Sogar der Tatort Krimi hat wachsende Konkurrenz, UEFA
und Champions League sind nur zwei davon.
Das Wetter! Im Sommer ist Grillwetter, im Herbst Regen, im Winter Dunkelheit und Glatteis und im Frühling bin ich zu müde.
Hier die Begründungen, die ich hätte, die Woche ohne gemeinsames Gebet mit anderen auszukommen:
Montag – mein freier Tag
Dienstag – Champions League
Mittwoch – Bibelstunde
Donnerstag – Überstunden
Freitag – Familientag
Samstag – Freunde eingeladen
Sonntag – Tatort
Natürlich ist das nur ein theoretisches
Beispiel. Aber repräsentativ, oder? Satan hasst Gebet. Er lacht über
alles gebetslose Bemühen, über alle geistlosen Gefühlswallungen, über
alles Menschen-gemachte Predigen. Er zittert, wenn all dies unter Gebet
geschieht. Darum überlegt er sich immer mehr „Konkurrenzunternehmen“
zur wöchentlichen Gebetsstunde (wenn’s die mal noch gibt). Lasst uns
Satan mal eine ordentliche Migräne zufügen und das gemeinsame Gebet
suchen. Satan wird’s hassen - Gott wird’s lieben!
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