Ich weiß nicht, was der Auslöser
war. Ein nicht erhörtes Gebet? Eine Krankheit? Eine Enttäuschung durch
andere Christen? Ein Auftrag Gottes, der ihm nicht passte? Es kann so
vieles gewesen sein, das den jungen Mann in die Situation hineingebracht
hat, in der er sich jetzt befindet. Es scheint, dass er – wie man so
sagt – enttäuscht ist von Gott. Obwohl ich den Auslöser dafür nicht
kenne, weiß ich eines ziemlich sicher: Glücklich ist er jetzt nicht.
Wir
alle kennen Zeiten, in denen wir durch ein Stück geistlicher Trockenheit
gehen müssen. Der Weg ist mühsam, die Hitze drückend und die Bitterkeit
kreist über unseren Köpfen wie ein Schwarm hungriger Geier, nur darauf
wartend, dass wir zusammenbrechen.
Donnerstag, 3. Dezember 2020
Von Gott enttäuscht (1)
Was
tun in diesen Zeiten? Wohl dem, der „heilige Gewohnheiten“ in seinem
Leben entwicklelt hat. Wohl dem, der festhält am Wort Gottes, am Gebet
und an der Gemeinschaft mit Gleichgesinnten. Wohl dem, dessen geistliche
Spurrillen so tief eingefahren sind, das sie ihn in der Spur halten,
auch in Zeiten, wo man versucht ist, auszubrechen.
Ebenso
wohl dem, der in seiner Not und Schwachheit zu Jesus schreit.
Vielleicht sind die Spurrillen noch nicht so tief, die Erfahrungswerte
im Leben mit Jesus noch nicht so massiv und der Glaube noch jung und
zart. Wer in seiner Not zu Jesus schreit, der wird Hilfe erfahren. In
einer solchen Situation hat der Herr einmal Psalm 12:6 in meinem Leben
gebraucht:
»Weil
die Elenden unterdrückt werden und die Armen seufzen, so will ich mich
nun aufmachen«, spricht der Herr; »ich will den ins Heil versetzen, der
sich danach sehnt!«
Aber
ich denke an so manchen, der den Geiern der Bitterkeit eine Plattform
gegeben hat. Und die haben sich häuslich eingerichtet. Mit Bitterkeit
und Herzenshärtigkeit haben sie sich zunächst an Gott „rächen“ wollen.
Dann hat die Bitterkeit Wurzeln geschlagen und sich festgesetzt. Die
Geier haben gebrütet und sich vermehrt. „Die Geister, die man rief, wird man nun nicht mehr los.“ Verblasst,
aber immer noch da sind die Erinnerungen an die Zeiten in Jesu Nähe.
Sehnsucht regt sich nach dem Tröster, nach der Frucht des Geistes, nach
Freiheit in und durch Jesus. Aber die Wurzeln sitzen tief und die Geier
haben Junge gekriegt. Bitterkeit hat Verstockung gebrütet – und Stolz –
und Unversöhnlichkeit. Ein Gefängnis, aus dem ein Entrinnen so ohne
Weiteres nicht möglich ist. Man möchte mittlerweile gerne – aber man
sitzt zu lange und zu tief. In 2 Chronik 7:14 und Jesaja 61:1 findet man
Hilfe:
[Wenn]
mein Volk, über dem mein Name ausgerufen ist, sich demütigt, und sie
beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen,
dann werde ich vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr
Land heilen.
Er (der Vater) hat mich (Jesus)
gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen
zu verbinden, den Gefangenen die Freiheit zu verkündigen, und Öffnung
des Kerkers den Gebundenen.
Freund,
wenn Du Dich in Kategorie #3 wiederfindest, brich aus! Gib Deine
Bitterkeit Gott gegenüber auf. Kehr um und komm wieder hinein in die
Freude Jesu. Warum sollte Dein Stolz und Deine Bitterkeit Dir Dein Leben
verderben, wo Jesus noch so viel vorhat mit Dir. Zögere nicht. Bring
Ihm Deine Bitterkeit und Deinen Schmerz und lass Ihn Dich befreien.
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