Kürzlich saßen wir mit Freunden auf ihrem Balkon und
unterhielten uns über die Bäume in der Umgebung. Dabei erzählten sie uns, dass
beim letzten, heftigen Sturm eine Zeder und eine Eibe vom Sturm entwurzelt
wurden und umstürzten. Es war ein großer Schock, als plötzlich die Zeder auf
dem Dach des Hauses lag und man nicht gleich wusste, ob ein Schaden am Dach
entstanden war oder nicht. Es war nichts passiert und der Baum wurde so schnell
wie möglich zersägt und weggeschafft.
Was mich aufhorchen ließ war der Satz: „Es war so ein schöner Baum. Hoch, grün und – wie wir meinten – gesund.
Aber sein Innenleben entpuppte sich als krank und faul. Es war ihm äußerlich
nicht anzusehen.“
Solche Sätze bleiben hängen, denn sie treffen auf so
viele Bereiche zu. Nicht umsonst heißt die Redewendung: „Außen hui – innen pfui!“
Heute Morgen hörte ich mir Kapitel 4 im 2. Buch der
Könige an. Einer der Prophetenjünger hatte Gurken gesammelt und einen
Gemüseeintopf gekocht. Der sah vermutlich lecker aus und roch noch leckerer, und
man setzte sich, um zu essen. Erst als man die Speise in den Mund nahm, merkte
man, dass da etwas gewaltig nicht stimmte. Entsetzt schrie man auf: „Der Tod ist im Topf, Mann Gottes!“ oder
wie es auch übersetzt wird: „Mann Gottes,
in diesem Topf ist Gift!“ Alles hatte so gesund und lecker ausgesehen. Aber
innen versteckt war es faul und giftig.
Und unsere Herzen? Wir Menschen sind ja
Verwandlungskünstler. In Sprüche 14:13 heißt es:
„Auch
hinter einem Lachen kann sich ein trauriges Herz verbergen
und das
Lachen vergeht und der Kummer bleibt.“
(NLÜ)
So manches Mal vertuscht das Lachen die Traurigkeit.
Schlimmer ist es, wenn äußerlich im Leben alles zu stimmen scheint, innerlich
aber viel Fäulnis vorhanden ist. Das wird kaum deutlicher als in Jesu Rede an
die Pharisäer in Matthäus 23. Ganz krass heißt es in Vers 27:
„Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und
Pharisäer, ihr Heuchler,
dass ihr getünchten Gräbern
gleicht,
die äußerlich zwar schön scheinen,
inwendig aber voller Totengebeine
und aller Unreinheit sind!“
Gott sieht hinter die Rinden der Zeder und hinter die äußere
Schönheit.
Er erkennt, ob unser Handeln ein Herzensanliegen ist – oder
ob wir lediglich in den Augen der Menschen gut dastehen wollen.
Er erkennt, wenn die äußere Form zu stimmen scheint, ob es
sich um echte Gesundheit handelt, oder innen bereits Fäule angesetzt
hat.
Er erkennt, ob das, was nach außen hin den Eindruck von
Leben erweckt, wirklich gewachsenes Leben ist, oder lediglich Make-up, das den
Tod übertüncht.
Leben nur vorzuspielen ist gefährlich. Innere Fäulnis hält Stürmen
nicht auf Dauer stand. Leben vorzuspielen ist auch sinnlos, denn innere Fäulnis
kann auf Dauer nicht vertuscht werden. Jesus lehrt (Matthäus
7:17):
„So bringt jeder gute
Baum gute Früchte,
der schlechte Baum aber bringt
schlechte Früchte.“
Eine gute Nachricht gibt es allerdings auch! Wir haben kein
Geheimnis. Jesus sieht unseren inneren Zustand und wir brauchen uns nicht zu
bemühen, Ihm etwas vorzumachen. Für Ihn sind wir durchsichtig; wie ein offenes
Buch. Und weil Er uns kennt, wie wir sind – und dennoch liebt und annimmt – können
wir uns die Mühe ersparen, immer gut aussehen zu müssen. Das Beste ist: Er
heilt unsere innere Fäulnis und macht uns stark und ‚unumwerfbar’!
„Der Gerechte wird sprossen wie die Palme,
wie eine Zeder auf
dem Libanon wird er emporwachsen.“
Psalm 92:13
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