Siegfried Kettling erzählt von einem Besucher, der
aus Indien zurückgekehrt ist. Er berichtet über den Hindu- Gott Shiva. Gelegentlich
wird er seltsam dargestellt: wie ein Hamster, mit prall gefüllten Backen und
einem mächtigen Kropf. Inder erzählen dazu eine Legende, die auch Christen nachdenklich
machen kann.
„Ganz
am Anfang, als noch alles flüssig war, saßen die Götter um einen Teich, der die
»Weltenbrühe«, die »Ursuppe« des Kosmos in sich fasste. Wie Frauen die Milch
schlagen, damit Butter daraus wird, so rührten sie die Flüssigkeit, damit
formbares Material entstehe. Shiwa, der zuschaut, bemerkt, wie bei dem Rühren
Gift entsteht, das »Weltengift«, das einmal als Säure des Todes alles
durchziehen und letztlich zersetzen wird. Von Mitleid gepackt, wirft er sich zu
Boden, saugt und schlürft das Weltengift in seinen Mund, speichert es in Backen
und Kropf, schafft sozusagen eine Mülldeponie für das Weltengift. Aber der
mitleidige Shiwa ist zugleich ein vorsichtiger Gott; er hütet sich, das Gift
hinunterzuschlucken, denn es ist selbst für ihn tödlich.“
Die Bibel bezeichnet Sünde zwar nicht ausdrücklich
als Gift, aber Sünde ist Gift. Sünde
tötet. Sünde trennt uns vom Leben, von Gott, von der Herrlichkeit. Sünde
zerstört Freude, Frieden und Gemeinschaft. Sünde ist Gift! Im Gegensatz zu
Shiva hat Jesus das Gift in sich hineingeschluckt, das ist die
Karfreitagsbotschaft.
Der Tod ist besiegt. Jesus hat den Tod verschlungen,
eine ‚Giftdeponie’ genügte ihm nicht.
Er schluckte das Gift der Sünde, nahm es auf und trug die Konsequenzen.
„Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste,
für uns zur Sünde gemacht,
damit wir in ihm zur
Gerechtigkeit Gottes würden.“
(2 Korinther 5:21)
Aber die
Geschichte geht weiter. Jesu Sterben ist der eine Schritt, Seine Auferstehung der nächste. Jesu Auferstehung bringt Sieg, Kraft, Freude, Freiheit, Leben, Ewiges Leben!
Jesus spricht: Ich bin die Auferstehung und das
Leben.
Wer an mich glaubt,
wird leben, auch wenn er stirbt.
(Johannes 11:25)
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