„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 30. Mai 2018

Narben

Ich habe tatsächlich schon von Menschen gehört, die Heilung durch Gott erfahren haben, aber einen kleinen Teil ihrer Krankheit behalten haben. Im Nachhinein waren sie dankbar dafür. „Dass die Hand steif geblieben ist, ist mir eine tägliche Erinnerung daran, was Gott Großes an mir getan hat!“ Eine irgendwo seltsame, und doch bewundernswerte und nachvollziehbare Einstellung. 

In dem Thriller „Roter Drache“ wird Anthony Hopkins mit den Worten zitiert: „Narben haben die Macht, uns daran zu erinnern, dass die Vergangenheit Realität war.“ 

Auch Menschen der Bibel haben diese Erfahrungen gemacht. Als Joseph seinen Vater mit dessen Großfamilie nach Ägypten holt und ihn dem Pharao vorstellt, wird der alte Jakob vom Pharao nach seinem Wohlergehen gefragt. Jakobs Antwort in 1 Mose 40:9 lautet:
 
Ich lebe seit 130 Jahren als Gast auf dieser Erde
 - und es waren harte Jahre.
Doch ich habe noch nicht annähernd 
das Alter meiner Vorfahren erreicht. 

Das hört sich nach Narben an. Jakob hatte Gottesbegegnungen gehabt, die keiner von uns gehabt hat. Träume, in denen Gott ihm begegnete, Gotteserfahrungen, in denen Gott klar mit ihm kommunizierte, eine Begegnung mit dem „Engel des Herrn“, der eine ganze Nacht mit ihm kämpfte. Durch diesen Engel des Herrn erhielt er auch ein körperliches Hüftleiden, das ihn lebenslang an diese Begegnung mit Gott erinnerte. 

Auch Christen heute sind Gott begegnet. Auch unter ihnen gibt es viele, die nicht ohne Narben durchs Leben gekommen sind. Manche Narben sind sichtbar. Körperliche Schwächen und Gebrechen. Andere Narben sind unsichtbar. Seelische Narben, die dem Unbeteiligten gar nicht auffallen, den Beteiligten aber ein ständiger Begleiter sind.

Gott erwartet nicht von Narbenträgern, dass sie ihre Narben verleugnen, verstecken oder ignorieren. Das wäre ungesund und unbiblisch. Darf ich Dir, der Du seelische oder physische Narben mit Dir herumträgst, drei Vorschläge machen? 

1. Lass Deine Narben Dich erinnern, dass die Vergangenheit Realität war, dass Gott aber eingegriffen hat und Dich bis an den Punkt gebracht hat, an dem Du heute bist. 

„Ich lebe seit 130 Jahren als Gast auf dieser Erde 
- und es waren harte Jahre. (1 Mose 40:9a)
Sein Rat ist wunderbar, und er führt es herrlich hinaus. (Jesaja 28:29b) 

2. Lass Deine Narben Dich in die Gegenwart und Abhängigkeit von Gott treiben. Es ist Deine  Entscheidung, wie Du auf Narben reagierst. Paulus sagt über seine Narbe: 

Und (Gott) hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen, 
denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! 
Darum will ich mich am liebsten vielmehr 
meiner Schwachheiten rühmen, 
damit die Kraft des Christus bei mir wohne. 
Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten
an Mißhandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, 
an Ängsten um des Christus willen; 
denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.  
(2 Korinther 12:9+10)  

3. Zum Schluss wage ich einen Vorschlag zu machen, der sicher hier und da Widerspruch und viel öfter noch Widerwillen hervorruft. Nimm es als Vorschlag zu Nachdenken: Danke Gott für Deine Narben! Zum einen erinnern sie Dich, dass Du ein Maß an Heilung erfahren hast und dass Gott Dich trägt. Zum andern erinnern sie Dich, mit Freude an die kommende Zeit zu denken, in der selbst die letzten Narben vollkommener Heilung weichen müssen. Gott auch für unsere Narben zu danken ist sicher ein Höchstmaß an Vertrauen und Zuversicht in Gott. 

Sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles
im Namen unseres Herrn Jesus Christus. (Epheser 5:20) (w)

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