„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 9. September 2017

Warum tun wir uns das an?

Wolfskopf im Allgäu, 1525 Meter hoch! 26. August 2017 – 26° oder 27° Celsius. 750 Meter Höhenunterschied. Feine Geröllwege, grobe Geröllwege, völlig verwurzelte Anstiege. Schweißgebadet, hochroter Kopf, schweißüberströmtes Gesicht. Fehlende Hinweisschilder ... falsch abgebogen ins Niemandsland ... 20 Minuten Zeitverlust. Hier und da fragen wir uns, ob wir unser Ziel herunterschrauben sollen. „Warum tun wir uns das an? Lohnt sich der Einsatz?“ so schießt es uns durch den Kopf. Keuchend quälen wir uns weiter, den Berg hinauf. Und dann sind wir oben! Am Kreuz! Ziel erreicht! Zwei Bänke – IM SCHATTEN! Hallelujah! Und der Blick! Dieser Blick! Atemberaubend! Der Blick nach Norden: kilometerweites Voralpenland, von links nach rechts, so weit das Auge reicht. Kleinstädte, Dörfer und viele, viele Grünfächen auf denen das Vieh grast. Der Blick nach Südwesten: Fünf Reihen von Bergmassiven, eine hinter der anderen. Herrlich. Wir trinken diese schöpferischen Herrlichkeiten Gottes mit vollen Zügen und sind uns einig, dass diese Berg(tor-)tour ab sofort zu einer unserer regelmäßigen Urlaubstouren werden wird. Unsere Frage: „Warum tun wir uns das an? Lohnt sich der Einsatz?“ ist beantwortet. Das Ziel hat uns die Antwort gegeben: Das Ziel stellt alle Mühen und alle Kosten in den Schatten. Ja, es war es alles wert!

Genau diese Frage, die wir uns auf unserer Urlaubstour gestellt haben, stellt sich so manch ein Christ auf seiner Lebenstour mit Jesus. Auch da haben wir so manche Hitze auszustehen. Viele, viele Wege sind nicht einfach. Da ist Geröll, das uns ausrutschen lassen möchte. Da sind die Wurzelwege, die uns ins Stolpern bringen möchte. Und da sind die verlockenden Abbiegungen, die scheinbar so viel leichter zu gehen sind. Warum schwitzen und quälen, wenn’s auch einfacher geht? „Warum tun wir uns das an? Lohnt sich der Einsatz?

Nun, wenn wir das Ziel vor Augen haben, hat der Weg mit Jesus keine Abkürzungen. Gottes Wort erklärt unmissverständlich, dass der Weg mit Jesus ein schmaler Weg ist:

Geht ein durch die enge Pforte!
Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit,
der ins Verderben führt;
und viele sind es, die da hineingehen. (Matthäus 7:13)

Dieser schmale Weg mit schmaler Pforte ist kein Spatziergang, sondern fordert Anstrengung. Leben mit Jesus ist kein einfaches Leben – weder im Mittleren Osten noch im ‚christlichen’ Europa. Jesus deutet an, dass der Weg der Nachfolge, der Weg hin zum Ziel mit Kampf und Anstrengung verbunden ist. Jesus sagt:

Ringt danach, durch die enge Pforte hineinzugehen!
Denn viele, sage ich euch, werden hineinzugehen suchen
und es nicht können. (Lukas 3:24)

Viel zu oft denken wir, dass Schwierigkeiten den Menschen in andersreligiösen Ländern vorbehalten sind. Aber Paulus schreibt in 2 Timotheus 3:12:

“Alle,
die gottesfürchtig leben wollen in Christus Jesus,
werden Verfolgung erleiden.“

Das gilt auch uns. Wer Wert darauf legt, gottesfürchtig zu leben – Jesus seine Zeit, seine Kraft, sein Geld, seine Einstellungen, seinen Mund, seine Hände, seine Füße usw. zu geben, der wird Verfolgung erleiden. Probier’s aus!

Aber ist es das alles wert? Ist es wert, anders zu leben – freiwillig oder als Folge unserer Jesusnachfolge? Ist es den „Schweiß“, den roten Kopf, den Kraftaufwand ... all das Anderssein wert?

Absolut. ABSOLUT! Irgendwann kommen wir „oben“ an. Und dann der Blick. DER BLICK! Der Blick auf Jesus, den wir hier unten nur schattenhaft erkennen und der doch bereits hier so herrlich ist. Und Seine Worte: „Wohl getan, Du guter und treuer Knecht ...“. Und die ewige Gegenwart in Seinem Licht und in Seiner Herrlichkeit! Oh ja, es ist jede Minute unseres ganzen Einsatzes wert. Wir werden beschämt sein ob solcher Fragen. Jesus ist ALLES wert – nicht erst „oben“, sondern bereits jetzt, hier und heute!

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