„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 4. September 2017

Es geht auch ohne mich!

Der bekannte Prediger des 19. Jahrhunderts, Robert Murray McCheyne absolvierte von der Universität in Edinburgh im Alter von nur 14 Jahren. Mit gerade einmal 23 Jahren leitete er eine presbyterianische Gemeinde mit über Tausend Mitgliedern. Er arbeitete so hart, dass er darüber krank wurde. Bevor er im Alter von neunundzwanzig Jahren starb, schrieb er: "Gott gab mir eine Botschaft zu predigen und Er gab mir ein Pferd zu reiten. Ach, jetzt habe ich das Pferd zu Tode geritten und kann die Nachricht nicht mehr überbringen.’

Peter Marshall war ein ehemaliger Geistlicher für den US Senat. Catherine Marshall schreibt über ihn: „In Peters Fall bin ich mir sicher, dass es nicht der ursprüngliche Wille Gottes war, dass er mit 46 Jahren an einer Herzkrankheit stirbt" Nach seinem ersten Herzinfarkt wurde Peter Marshall von einem Freund gefragt: "Es interessiert mich: Was hast du während deiner Krankheit gelernt?"  "Willst du es wirklich wissen?", antwortete Peter sofort. "Ich habe Folgendes gelernt: Dass Reich Gottes geht auch ohne Peter Marshall weiter."

McCheyne scheint zu bekennen, dass er die Kraft, die Gott ihm gegeben hat, nicht ganz richtig eingeteilt hat. Er hatte sich überfordert. Marshall lernte, vielleicht auch etwas spät: Gott möchte uns Menschen gebrauchen, aber er benötigt uns nicht!

Ich bin immer wieder fasziniert von Menschen, die alles gegeben haben und früh gestorben sind. Auch der Indianermissionar, David Brainard, lebte intensiv für den Herrn und starb früh, im Alter von nur 29 Jahren. John Hyde, der ‚Apostel des Gebets’ wurde zwar älter, aber auch nicht alt. Er verstarb mit 47 Jahren. Ihre Leben sind eine Herausorderung für viele Christen unserer Zeit. Es scheint mir erstrebenswerter, intensiv für Jesus zu leben und jung zu sterben, als ein oberflächlicher Christ zu sein und steinalt zu werden.

Das soll keineswegs (!) bedeuten, dass jeder, der intensiv für Jesus lebt, früh sterben wird und jeder, der ein normales Alter erreicht, nicht intensiv für Jesus gelebt haben kann. William Carey, Vater der modernen Missionsbewegung, wurde 73 Jahre alt, Samuel Zwemer, der „Apostel zum Islam“, wurde 85 Jahre alt und Chuck Smith, Vater der Jesus-People Erweckung und Gründer der Calvary Chapel Bewegung wurde 86 Jahre alt. Sie alle lebten ein intensives Leben für Jesus und brachten viel Frucht für Ihn.

Was aber alle diese Personen, die jung Gestorbenen wie auch die alt Gewordenen erkannten war die Wahrheit: „Gott möchte uns Menschen gebrauchen, aber er benötigt uns nicht! Dass Reich Gottes geht auch ohne uns weiter.“

Was für eine lehrreiche Lektion! Sie lehrt uns Demut, denn alles, absolut alles, was in Gottes Reich geschieht, kann Gott ohne uns erreichen. Sie lehrt uns aber auch, dass Gott gerade uns gebrauchen möchte, obwohl Er Tausende anderer Christen hätte, die es besser machen könnten. Aber für die hat Gott andere Aufgaben. Gott möchte Dich und mich gebrauchen. Schließlich werden wir belehrt, mit unseren Kräften vernünftig zu haushalten, denn wir wissen, dass Gott uns Kraft schenkt, an der Ausbreitung Seines Reiches teilzunehmen. Wenn wir aber mit unseren Kräften nicht haushalten, „reiten wir unser Pferd zu Tode“ und verlieren die Mittel, die Gott uns geschenkt hat.

Intensiv für Jesus zu leben – jeder Jesusjünger ist zu nichts weniger berufen. Und wenn wir uns darin vom Geist Gottes leiten lassen, wird der Segen für Gottes Reich groß sein – egal ob unser Leben kurz oder lang währt.

Denn die Augen des Herrn durchstreifen die ganze Erde, 
um sich mächtig zu erweisen an denen, 
deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist.  
(2 Chronik 16:9a)

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