Unser Arbeitsuchender ist so verzweifelt,
dass er zusagt. Tatsächlich, nach wenigen Stunden hat er den Dreh raus, schlägt
sich auf die Brust, rüttelt und zerrt an den Gittern des Käfigs und lockt eine
Menge Besucher an. „Vielleicht gar nicht so schlecht, der Job,“ denkt er sich. - Aber nach einigen Tagen schwingt er im Gehege
umher, verliert den Halt und landet unsanft in der Mitte des benachbarten
Löwengeheges. Der Löwe läßt zunächst einen Mordsbrüller los, bewegt sich dann
drohend auf den „Affen“ zu, der sich langsam rückwärts zur Mauer bewegt. Was
soll der arme „Affe“ tun. Ein Hilferuf würde seine Identität verraten. Als aber
der Löwe jeden Schritt des Eindringlings verfolgt, weiß sich dieser keinen Rat
als ein entsetztes “Hilfe“ hinaus zu schreien.
Postwendend kommt die genervte Antwort vom
Löwen im Flüsterton: „Halt’s Maul, du Idiot. Du bringst uns noch beide um
den Job!“
Wir schmunzeln. Ist auch so gedacht.
Schmunzeln wir auch über uns selbst? Was ist unser Kostüm, das wir uns
übergezogen haben? Im Schrank hängen viele.
Sonntags trage ich das Kirchenkostüm.
Freundliches Lächeln, eine Tat der Nächstenliebe und natürlich der regelmäßige
Besuch in der Kirche. Dass es unter dem Kostüm gar nicht so geistlich zugeht,
muss ja keinen interessieren.
Montags kommt dann das Kostüm des loyalen
Arbeiters. Manchmal stimmt das auch. Vieles erledige ich gerne; mit Vielen
arbeite ich gerne zusammen – aber einige brauch ich meinetwegen den Rest meines
Lebens nicht mehr zu sehen. Trotzdem, mein Kostüm hilft mir, zu lächeln.
Das zieht sich so durch die Woche! Wochenende!
Freizeit! Abschalten! Herrlich! Nicht alle meine Arten, abzuschalten, passen zu
meinem Sonntagskostüm. Aber mein Feierabendkostüm erlaubt mir, auch mal
abzutauchen und den Sonntag zu vergessen.
Wer bist Du? Machst Du manchmal die Erfahrung,
dass Dein Kostüm Dir Stress bereitet, ähnlich wie im Fall von „Ekke, dem
Affen?“ Klar – nicht sein zu können, wer Du bist, macht Stress! Kostüme, Masken
und Schauspielereien bringen ordentlich ins Schwitzen.
Hier ist eine gute Nachricht. Bei Gott
brauchst Du Dich nicht zum Affen zu machen. Bei Ihm kannst Du sein, der Du
bist. Gott sagt:
Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt;
darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Gnade.
(Jeremia 31:3)
Und der Psalmist betet in Psalm 139:16+17:
Du hast mich gesehen, bevor ich geboren
war. Jeder Tag meines Lebens war in deinem Buch geschrieben. Jeder Augenblick
stand fest, noch bevor der erste Tag begann. Wie kostbar sind deine Gedanken
über mich, Gott! Es sind unendlich viele.
Erspar Dir den Stress, der Dich am Ende eh
unglücklich sein läßt! Sei, wer Du bist. Offenbare Dich Gott, so wie Du bist.
Er nimmt Dich an. Er verändert und Er gibt Kraft, in Offenheit und Wahrheit und
trotzdem zufrieden auf Seinen Wegen zu leben. (w)
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