Im Saustall hatte er Zeit zum Nachdenken und wird sich gefragt
haben: „Warum sitze ich hier bei den
Schweinen? Warum die gegenwärtige Misere?“ Die Antwort darauf hätte verschieden
ausfallen können. Er hätte seine Freunde beschuldigen können. Die hatte er
gehabt. Solange er geben konnte, solange war er willkommen. Solange er Partys
schmeißen konnte, war er ihr Held. Aber als sein Geld zu Ende ging, wurden
seine Freunde immer weniger, bis dass der Letzte weg war.
Er hätte auch die Frauen beschuldigen können.
Frauen hatte er zur Genüge gehabt. Warum hatten sie ihm das Geld aus der Tasche
gezogen, warum immer wieder Liebe vorgespielt, solange er der zahlende Casanova
war? Jetzt hatte er niemanden mehr.
Von alledem steht nichts im Wort Gottes. Für sein äußeres
und inneres Elend beschuldigte er weder früheren Freunde, noch seine vielen
Gespielinnen. Er suchte die Schuld alleine bei sich. „Warum sitze ich hier bei den Schweinen?“ beantwortete er sich
selbst mit den Worten: „ich habe
gesündigt gegen Gott und meinen Vater. Ich habe keine Gnade mehr verdient!“
Heute stellen sich viele Menschen eine ähnliche Frage. „Warum sitze ich hier bei den Schweinen? Warum
geht es mir so dreckig? Warum finde ich mich hier an diesem Ort, wo ich
eigentlich gar nicht sein möchte? Wie konnte es soweit mit mir kommen?“
Viele, die diese Frage stellen, beschuldigen Gott. „Warum
lässt Gott das zu? Warum verhindert er es nicht?“ Man sucht die Schuld
außerhalb sich selbst.
Andere würden Gott nie beschuldigen. Sie suchen die Schuld bei
anderen Menschen – beim Chef, beim Kollegen, beim Nachbarn oder sogar beim
Freund. Der Knecht, dem eine Millionenschuld vergeben wurde, scheint den Grund
seiner Zahlungsunfähigkeit – zumindest zum Teil – in seinem Mitknecht gefunden
zu haben, der ihm ein paar Cent schuldete. Auch Adam war schnell dabei, den
Grund für seine Misere in Eva gefunden zu haben. Das war ein einfacher und
bequemer Weg. Der verlorene Sohn reagierte ganz anders.
In Jesaja 55:6-11 stehen interessante Verse:
Sucht den HERRN, solange er zu finden ist;
ruft ihn an, während er nahe ist! Der Gottlose verlasse seinen Weg und der
Übeltäter seine Gedanken; und er kehre um zu dem HERRN, so wird er sich über
ihn erbarmen, und zu unserem Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung. Denn meine
Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht
der HERR; sondern so hoch der Himmel über
der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken
als eure Gedanken. Denn gleichwie der Regen
und der Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, bis er die
Erde getränkt und befruchtet und zum Grünen gebracht hat und dem Sämann Samen
gegeben hat und Brot dem, der isst — genau
so soll auch mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht: Es wird nicht leer
zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und
durchführen, wozu ich es gesandt habe!
Nicht zu hören, was Gott im Himmel uns Menschen zu sagen hat,
ist wohl der Hauptgrund für unsere Not im Leben. Das gilt für Menschen, die
Gott kennen wie auch für den Rest.
Dazu kommt, dass wir es viel zu oft vernachlässigen, an
Jesus abzugeben. Wir horten unsere Nöte, bis dass wir zusammenbrechen (mehr
davon morgen). Die Jesajaverse hingegen helfen uns, ähnliche Positiverfahrungen
zu machen, wie der verlorene Sohn:
Den Herrn suchen, solange Er zu finden ist. Das ist JETZT!
Ihn anrufen, während Er nahe ist. Auch JETZT!
Den verkehrten Weg verlassen (was nicht immer leicht ist) …
… und zu Gott umkehren – auch das ist JETZT!
Gott hat viel Gutes vor. Er möchte uns bei den Schweinen
wegholen. Er möchte uns da wegholen, wo wir nicht hingehören. Er möchte uns
zurückholen ins Vaterhaus und uns segnen mit Seinem Regen.
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