Christen
die mit Zweifeln zu kämpfen haben, brauchen sich nicht zu schämen. Sie sind in
guter Gesellschaft. Thomas, der Jünger, der 3 Jahre mit Jesus durch die Lande
gezogen war, zweifelte an der Auferstehung Jesu, obwohl er die Ankündigung des
Todes und der Auferstehung Jesu aus Jesu Mund gehört hatte und obwohl er wohl selbst
Augenzeuge von Auferweckungen durch Jesus gewesen war. Nach der Auferstehung
waren die Jünger bereits dem lebendigen Jesus begegnet und hatten mit ihm
Gemeinschaft gehabt, geredet und gegessen. Bei Seiner Himmelfahrt heißt es
allerdings, dass einige Seiner Jünger zweifelten.
Auch
der Cousin und Vorläufer Jesu, Johannes der Täufer, kämpfte einmal mit
Zweifeln.
Johannes
kannte den Messias, er war ihm persönlich begegnet. Er hatte die gleiche Predigt wie Jesus: „Tut Buße, denn das
Himmelreich ist nahe!“ Er hatte von sich weggewiesen, auf Jesus hin
und hatte gesagt: „Siehe, das ist Gottes
Lamm, welches die Sünde der Welt trägt!“ und „Ich bin nicht würdig, Ihm (auch nur) Seine Sandalen zu öffnen!“ und „ER muss wachsen, ich aber abnehmen!“ Außerdem weigerte sich Johannes zunächst,
Jesus zu taufen, tat es dann aber aus Gehorsam heraus.
Jetzt
sitzt er im Gefängnis, weil er konsequent Gottes Botschaft gepredigt – und auch
dem König die unbequeme Wahrheit verkündigt hat. Jetzt, hier im Gefängnis,
quälen ihn Zweifel! Vielleicht hat er sich selbst Fragen gestellt wie: „Warum bin ich hier? Ich habe doch Gott
gedient!“ „Was hab’ ich falsch gemacht. Hab ich mich im Ton
vergriffen? Hätte ich royaler reden müssen?“ "Hab’ ich Gott missverstanden
und was Falsches gesagt?“ „Warum hilft Gott mir nicht? Warum besucht mich Jesus
nicht?“ „David und Salomo ging’s ganz
anders im Leben mit Gott. Warum ICH?“
So
oder anders mögen Johannes Zweifel ausgesehen haben. Eine Frage aber hatte er
mit Sicherheit. Er fragt sich: „Ist Jesus
wirklich der Messias, auf den wir gewartet haben?“ Heftig! Das ist eine
Grundsatzfrage, und Gott scheut sich nicht, diese Frage Seines Dieners in
Seinem Wort, der Bibel, offenzulegen. Wir brauchen uns nicht unserer Zweifel zu
schämen. Martin Luther sagte über Zweifel: „Ich
kann nicht verhindern, dass Vögel über meinen Kopf fliegen, aber ich kann
verhindern, dass sie dort Nester bauen.“ So dachte scheinbar auch Johannes
der Täufer, denn er macht alles richtig und verscheucht die Vögel des Zweifels.
Wie macht er das? Es ist nichts Weltbewegendes, aber etwas sehr Solides:
Zunächst
sehen wir, dass er sich nicht zurückzieht. Er macht nicht den Fehler, den so
viele Jünger Jesu machen. Sie verstehen Gottes Wort, Gottes Weg oder Gottes
Handeln nicht – und ziehen sich zurück in die Passivität und Einsamkeit. Falsch!
Johannes macht es richtig, indem er sich nicht zurückzieht, sondern aktiv wird.
Aktiv
zu werden bedeutete für Johannes, sich direkt an den zu wenden, der seine Zweifel
beheben konnte – an Jesus. Wir können entweder unsere Zweifel mit
Jesus angehen und sie zu Ihm bringen oder wir können ohne Jesus
unsere Zweifel festhalten und VER-zweifeln.
Und
schließlich lässt er sich von Jesus durch Gottes Wort (Jesaja 35+61) ermutigen
und die Zweifel beheben. Nicht Rückzug von Gottes Wort, sondern Gottes Wort
vermehrte Aufmerksamkeit schenken – das schnürt dem Zweifel die Luft ab.
Das Größte
ist, wie Jesus anschließend über den Zweifler Johannes redet. Mehr davon übermorgen.
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