Kürzlich ging es
an dieser Stelle um Petrus, der auf dem Wasser hin zu Jesus spazierte und dann
auf dem Wasser mit Ihm zurück zum Boot spazierte. Sicher – zwischenrein fällt
die kurze Episode mit dem Sinken, aber vorher und nachher das Gehen auf einem
aufgepeitschten Meer. Das ganze Paket war eine einzige, mächtige
Glaubenserfahrung für Petrus. Nur für Ihn!
Gideon fällt mir
ein. Der arme Kerl war total unbedeutend, verängstigt, voller Zweifel, ohne
Hoffnung und (zumindest) seine Eltern beteten Götzen an. Gideon wusste überhaupt nicht, wie er sich
benehmen sollte, als Gott ihm erschien. Aber genau diesen Gideon wählt Gott
aus!
Zuerst musste er
klar Schiff machen. Die Götzen mussten weg.
Gesagt – getan!
Dann aber geht
die Post ab! Der Heilige Geist kommt auf Gideon, und er bläst zum Kampf. Er
sammelt in ganz Israel Männer, die mit ihm gegen die Besatzungsmacht, die
Midianiter, kämpfen sollten. Eine stattliche Zahl kam zusammen. 32000 Männer
waren bereit, zu kämpfen. Man rechnete sich berechtigte Chancen aus. Aber das
wusste auch Gott, und der sagt zu Gideon: „Zu zahlreich ist das Volk, das bei
dir ist, als dass ich Midian in seine Hände geben sollte; Israel könnte sich
rühmen wider mich und sagen: Meine Hand hat mich errettet.“ (Richter 7:2)
Solange man noch rechnen kann, absehen kann, planen
kann, dass alles hinkommt – mit oder ohne Gottes Hilfe – solange brauchen wir
Gott nicht. Also reduziert Gott mal eben die Zahl der Soldaten um mehr als zwei
Drittel auf 10000. Das waren immer noch viele. Aber stellen wir uns ein
gefülltes Stadion vor mit 32000 Fussballfans – und beim nächsten Spiel kommen
nur noch 10000. Das Stadion wirkt praktisch wie leer.
Trotzdem ist das Gott immer noch zu viel. Man
könnte umso stolzer werden, dass man es mit nur 10000 Mann gegen ein
unüberschaubares Heer von Feinden schaffen würde. Also wurde auf Gottes Geheiß
hin weiter ausgesiebt. Von 10000 Mann runter auf 300.
300 – weniger als 1% der ursprünglichen Armee. Die
konnten es nicht schaffen. Niemals! Nicht mit Fackeln und Tontöpfen gegen eine
gut bewaffnete Armee. Nicht mal, wenn sie Waffen gehabt hätten. Jetzt war Gott
zufrieden. Los gehts!
Gideon schaute auf Zahlen. Darum schenkte ihm Gott kurz vor dem Kampf ein weiteres, übernatürliches Zeichen.
Eliah schaute auf Zahlen und wollte schier
verzagen, als er klagt: „Ich bin allein übrig geblieben, und sie
trachten danach, dass sie mir mein Leben nehmen.“ Und
Gott versichert ihm: Du bist nicht alleine. 7000 Menschen stehen noch auf
Gottes Seite.
Elias Nachfolger, Elisa, hatte eine ähnliche
Erfahrung. Ein feindlicher König hatte die Stadt, in der der Prophet wohnte,
mit einem unüberwindbaren Ring von Streitkräften eingekesselt. Elisas Diener
sieht auf Zahlen. Er sieht das große Heer und jammert: „O weh, mein Herr!
Was wollen wir nun tun?“ (2. Könige 6:15) Worauf Elisa
antwortet: „Fürchte dich nicht! Denn die, welche bei uns sind, sind
zahlreicher als die, welche bei ihnen sind!“ Dann betet der Prophet und
seinem Diener werden die Augen für die unsichtbare Welt geöffnet. Er sieht
feurige Pferde und Streitwagen, die Elias Stadt beschützen.
Gideon wurde alles weggenommen, worauf er sich
hätte verlassen können. Gott muß die Ehre erhalten. Runter auf 300, die nur
eins tun konnten: dem Herrn vertrauen und Ihm am Ende die Ehre geben.
Auch als Gotteskinder kommen wir immer wieder in
Situationen, in denen Gott uns scheinbar (fast) alles wegnimmt. Aber Er meint
es gut. Gott meint es immer gut mit uns!
Er lässt uns nicht hängen – wie Er Petrus nicht
hängen ließ.
Er lässt uns nicht alleine – wie Er Gideon nicht
alleine ließ.
Er lässt uns nicht schutzlos – wie Er Elisa nicht
schutzlos ließ.
Dabei spielen bei Gott Zahlen und Umstände keine
Rolle. Da nimmt Er eher schonmal was weg und führt uns in Unmöglichkeiten
hinein, damit niemand vergißt, dass Zahlen bei Gott unbedeutend sind – und
damit niemand vergisst, was Er uns durch David im AT und durch Paulus im NT
zuruft (Ps 20:8
/ 1 Korinther 1:31)
Jene rühmen sich der Wagen und diese der Rosse;
wir aber des Namens des Herrn, unseres Gottes.
»Wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn!«
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