„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Freitag, 2. Dezember 2016

Einfachheit

Kürzlich las ich ein Zitat, bei dem mir das Wort „Simplicity“ „Schlichtheit“ oder „Einfachheit“ in den Kopf kam. Es stammt von Clemens von Rom, der möglicherweise Mitstreiter des Paulus war und in Phililipper 4:3 erwähnt wird. Er schreibt: 

Die Apostel haben uns das Evangelium verkündet, (das sie) vom Herrn Jesus Christus empfangen haben. Jesus Christus aber wurde von Gott gesandt und die Apostel von Christus. Beides ist demnach geschehen in aller Ordnung nach dem Willen Gottes. Sie empfingen also ihre Aufträge, wurden durch die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus mit Gewißheit erfüllt, wurden im Glauben an das Wort Gottes gefestigt, und zogen dann voll des Heiligen Geistes hinaus, um zu predigen, dass das Reich Gottes nahe sei. Indem sie nun in Ländern und Städten predigten, setzten sie, nach vorhergegangener Prüfung im Geiste, die Erstlingsfrüchte ihrer Predigt zu Bischöfen u. Diakonen der zukünftigen Gläubigen ein. (Eigenübersetzung; eigene Hervorhebung) 

Ich habe über dieses herrliche Zitat etwas mehr nachdenken müssen. Es spricht zu mir über die Schlichtheit unseres Auftrags.

Unser Auftrag ist kein ‚Aufträgelchen’ – nichts Geringes und auch nichts Unwichtiges. Im Gegenteil: Es ist der mit Abstand wichtigste Auftrag aller Zeiten, den Gott Seinen Kindern gegeben hat.  Mich begeistert daher nicht die „Machbarkeit“ unseres Auftrags, sondern seine Schlichtheit des Auftrags und die Schlichtheit, mit der die Jünger den Auftrag erfüllten. Der Auftrag an die Jünger läßt eigentlich keine Fragen offen: 

Gehet hin in alle Welt 
und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!“ (Markus 16:15)

Eingerahmt in Ermutigungen und Verheißungen ist eben dieser Auftrag an anderer Stelle:
 „Friede sei mit Euch!“ (Johannes 20:21)
„Mir ist gegeben alle Gewalt, im Himmel und auf Erden“ (Matthäus 28:18) 
„Ich bin bei euch alle Tage bis ans Weltende“ (Matthäus 28:20)

Leben in dieser Welt ist kompliziert. Für Arbeitslose, Bedürftige, Kranke, Flüchtlinge, Fremdlinge und die meisten anderen Menschen. Durch Sorgen und Grämen verkomplizieren wir es freiwillig noch mehr. 

Da tut es gut, zurückzukommen zu dem simplen Auftrag Jesu: Geht – verkündigt – tauft – lehrt! Das haben die Jünger alle getan – wie es scheint, alle im Segen. Wie sie es getan haben, wissen wir nur von den Wenigsten.  Jesus hat sie nicht in eine Zwangsjacke gepresst, hat ihnen nicht gesagt, mit welchen „Gedanken“ sie Gespräche beginnen sollten, wie lange und wie oft sie wo predigen sollten. Da war viel Freiheit und Einfachheit – schon allein durch den Hintergrund der Jünger. Selbst der gelehrte Paulus arbeitet auf der Grundlage dieser Schlichtheit, wenn er sagt: 

“Denn ich nahm mir vor, nichts anderes unter euch zu wissen 
als nur Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt.“ (1.Korinther 2:2) 

Wo wir sie verlassen haben, dürfen wir zu dieser Schlichtheit zurückkommen. Wo wir sie noch besitzen, dürfen wir daran festhalten. (Ein Beispiel dafür, wie Gott die Schlichtheit und Abhängigkeit von Ihm segnen kann, findest Du HIER)

In unserem Alltag und in unseren Gemeinden möchten wir alles so gut gestalten, wie es geht: unsre Predigten, unsre Anbetung, unsre Räume, unsere Gemeinschaft, unsre Web-Präsenz alles – und das ist lobenswert und richtig.  Aber lasst uns nie die Schlichtheit des Auftrags Jesu vergessen.  Lasst uns nie Perfektion über Vollmacht stellen. Vollmacht kommt, indem wir – wie Clemens von Rom es ausdrückt: unseren Auftrag von Jesus empfangen und durch Seine Auferstehung Gewissheit haben; indem wir durch Jesu Wort gefestigt und durch Jesu Geist bevollmächtigt sind und so den Menschen die schlichte Botschaft Jesu verkündigen: „Kehrt um, denn dass das Reich Gottes ist nahe." 

Wenn wir die Schlichtheit des Glaubens der ersten Jünger bewahren, sind und bleiben unser Alltag und unsere Gemeinden auf einem guten Weg.

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