Mit großer Mehrheit hat sich das katholische Irland für die Ehe
von homosexuellen Paaren ausgesprochen. 62,1% der Wähler machten die
Verfassungsänderung möglich. Umso erstaunlicher wirkt dieses Ergebnis, wenn man
bedenkt, dass Irland zu den konservativsten Ländern Europas gehört. Erst 1993
wurden gleichgeschlechtliche Beziehungen in Irland straffrei. Bis 1997 wurde
eine Ehescheidung nicht einmal dann anerkannt, wenn die Ehe vom Vatikan selbst
gelöst wurde. Abtreibungen waren bis 2013 verboten. Wie kann es in einem so
konservativen Land zu so einem erdrutschartigen, moralischen Fall kommen?
Sicher gibt es dafür verschiedene Gründe. Die konservative
Regierung von Premierminister, Enda Kenny, führte die Abstimmung für die
Verfassungsänderung mit einer Kreativität, die nach Spiegel Online „die Gegner
sehr, sehr alt aussehen lässt.“ „Viele
im Ausland lebende Iren kamen in ihre Heimat zurück, um abstimmen zu können“,
heißt es weiter. Der Spiegel weist
außerdem darauf hin, dass die regierende Partei unbedingt vor den Wahlen im nächsten
Jahr punkten musste. Zusätzliche 9% machen sie jetzt wieder zur stärksten
Partei.
Dass der Gesundheitsminister, Leo Varadkar, sich erst im
Januar als homosexuell geoutet hatte, dürfte die Euphorie noch einmal beflügelt
haben. Politiker und Prominente „outen sich in Serie“, heißt es in einem
Artikel. Politik und Einfluss der regierenden Partei hat sicher einen enormen
Einfluss auf das Abstimmungsergebnis gehabt. „Mothers and Fathers Matter“, eine Organisation, die die Reform
ablehnt, klagt, dass die Regierung das Ergebnis mit Versprechungen zu
Leihmutter- schaft und Adoption für homosexuelle Paare herbeigeführt hat.
Nicht zu übersehen bei der Begründung für die starke
Zustimmung sind die schrecklichen Missbrauchsskandale in Irlands katholischer Kirche. Dadurch hat diese
Institution drastisch an Macht, Einfluss und Vertrauen verloren, das sie vor
wenigen Jahren noch besaß. Während der Erzbischhof von Dublin, Diarmuid Martin,
zwar seine „persönliche Nein-Stimme“ als Privatmann verkündete, wollte er sonst
jeden für sich entscheiden lassen. Demgegenüber stehen Aktionen von
homofreundlichen Organisationen wie „Marriage Equality“. Ihre Chefin, Moninne
Griffith, ging wochenlang von Tür zu Tür und warb für ihre Position. Ihr Fazit:
„Viele, mit denen ich gesprochen habe,
haben ihre Meinung geändert.“
Jetzt treffen Glückwünsche aus aller Welt in Irland ein und
die Debatte zur Gleichstellung von Ehen homosexueller Paare ist auch in
Deutschland von jetzt auf jetzt neu entfacht. Besonders erschreckend sind
Aussagen wie die der Politikerin Katrin Göring-Eckardt. Die Mitvorsitzende der
Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen engagiert sich in der EKD, war
sogar 5 Jahre lang Präses der EKD Synode und gehört bis heute der EKD Synode
an. Sie freut sich über das Wahlergebnis in Irland und hofft auf eine
Beschleunigung der Gleichstellung homosexueller Paare in Deutschland.
Allerdings steht selbst das homosexuelle Lager in der Frage
der Homo-Ehe nicht zusammen. Paddy
Manning hat jahrelang für die Rechte von Homosexuellen gekämpft. Der schwule
Journalist hält die Ehe für ein Sakrileg und erklärt: „Jedes gleichgeschlechtliche Paar mit Kindern bedeutet, dass mindestens
ein Elternteil außerhalb der Familie lebt. Das bedeutet, dass eine
Gleichbehandlung unmöglich ist, oder Kinder ihrer Rechte beraubt werden."
Und wir? Wie verhalten wir uns als Jünger Jesu?
- Wir lieben!
Damit muss es beginnen. Damit beginnt Jesus. Jeder Mensch,
der zu Jesus kam, war geliebt und angenommen. Auch, wenn Jesus seine Taten
nicht gutgeheißen – und unmissverständlich zur Umkehr aufgefordert hat, wusste jeder,
dass er geliebt war. Jesus liebte sogar die, die sich gegen Ihn entschieden und
sich von Ihm abwandten. Das muss auch unsere Gesinnung sein.
- Wir beten!
So wie wir für andere Menschen beten, die in Handlungen
involviert sind, die Gott nicht gut heißt, so beten wir auch für Menschen, die
gemäß Gottes Wort in moralischen Sünden gefangen sind. Sie empfinden ihre
Gefangenschaft oft nicht als solche. Trotzdem wünschen sich viele von ihnen,
Veränderung zu erfahren.
- Wir halten fest an Gottes Wort!
Lieben und Beten sind für Jünger Jesu im Umgang mit anderen
Menschen unverzichtbar. Ebenso unverzichtbar ist ein eindeutiges Bekenntnis zum
Wort Gottes. Wir halten uns an die Gesetze unseres Landes. Aber über jedem Menschengesetz
steht eine übergeordnete Autorität: Gottes Wort. Wir heißen nicht gut und
recht, was Gottes Wort als Sünde bezeichnet. Aber wir laden ein zu Jesus, der
Sünde vergibt und neues Leben schenkt
- Wir erinnern uns, dass unsere Nachfolge nicht einfacher, sondern schwerer wird.
Mit einer wachsenden Heterophobie und einer erstaunlichen
Anbiederung von Politik und Gesellschaft an vokale, aktive Minderheiten, steigt
der Anpassungsdruck für Christen. Schlussendlich wird die derzeitige
Entwicklung zum Verlust von Rechten und Vorrechten führen, die wir jetzt noch
mit vielen anderen gesellschaftlichen Gruppen gemeinsam teilen. Über
Einschränkungen wird jetzt schon geredet. In Lukas 6:40 lehrt Jesus: „Der Jünger ist nicht über seinem Meister;
jeder aber, der vollendet ist,
wird so sein wie sein Meister.“ Das sollte uns zu denken geben.
Darum lasst uns lieben, beten, kompromisslos an Gottes Wort
festhalten und Jesus folgen. In Seinen Fußstapfen ist immer noch der sicherste
Pfad!
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