„Unser Leben
hat einen großen Einfluß auf unser Gebet, wie unser Gebet andererseits auch
unser Leben beeinflußt. Das ganze Menschenleben ist sozusagen eine an die Natur
oder die Welt gerichtete Bitte um Befriedigung seiner Bedürfnisse oder seines
Trachtens nach Glück und Wohlergehen. Dieses natürliche Verlangen kann so stark
sein in einem Menschen, der zu Gott betet, daß die Worte des Gebets, die sein
Mund spricht, nicht vernehmbar sind, weil sie von dem Schrei des Herzens nach
den Dingen dieser Welt übertönt werden.
Das Leben übt
einen mächtigen Einfluß auf das Gebet, habe ich gesagt. Ein weltliches Leben,
in dem man sich selbst sucht, macht das Gebet kraftlos und die Erhörung
unmöglich. Bei vielen Gotteskindern ist ein Kampf zwischen Leben und Gebet, und
ersteres behält die Oberhand.
Umgekehrt kann
das Gebet aber auch einen mächtigen Einfluß auf das Leben ausüben. Gebe ich
mich im Gebet völlig meinem Gott hin, so kann es den Sieg über das Fleisches-
und Sündenleben davontragen. Das ganze Leben kann unter die Kontrolle des
Gebets gebracht werden. Das Gebet kann das kanze Leben umgestalten und
erneuern, weil es den Herrn Jesus und den Heiligen Geist in dasselbe hereinruft
und hereinnimmt, um es zu reinigen und zu heiligen. Viele meinen, sie müßten
sich mit ihrem mangelhaften Geistesleben aufraffen, mehr zu beten.
Sie verstehen
nicht, daß das Gebetsleben nur in dem Maße zunehmen kann, als das Geistesleben
kräftiger wird. Gebet und Leben sind unzertrennlich miteinander verbunden. Wie
meinst du: Was wird mehr Einfluß auf dich ausüben - ein fünf oder zehn Minuten
langes Gebet oder der in den Lüsten der Welt verbrachte ganze Tag? Wundere dich
nicht, wenn dein Gebet keine Erhörung findet.
Der Grund mag
leicht darin liegen, daß Leben und Gebet bei dir um die Oberhand kämpfen und
dein Herz sich mehr dem Leben hingibt als dem Gebet. Lerne darum die wichtige
Lektion: „Mein Gebet muß mein ganzes Leben regieren.“
Was ich im
Gebet von Gott erbitte, ist nicht in fünf oder zehn Minuten abgetan, sondern
ich muß sagen lernen: „Ich habe von gnzem Herzen gebetet.“ Nur wenn das, was
ich von Gott haben möchte, mir wirklich den ganzen Tag ein Herzensanliegen ist,
ist der Weg für die Erhörung gebahnt.
O welche
heilige Macht ist das Gebet, wenn es von Herz und Leben Besitz nimmt! Es
bewahrt einen in beständiger Gemeinschaft mit Gott, so daß man in Wahrheit
sagen kann: „Ich harre deiner den ganzen Tag.“ Achten wir nicht nur sorgfältig
auf die Länge der Zeit, die wir im Gebet mit Gott verbringen, sondern auch
darauf, daß unser Gebet kräftig von unserem ganzen Leben Besitz nimmt.“
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