„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 26. Mai 2015

Andrew Murray - Leben und Gebet

Der folgende Beitrag über Leben und Gebet stammt von dem schottischen Geistlichen, Andrew Murray, der zwischen 1828 und 1917 aktiv war. Sein erwecklicher Einfluss setzt sich durch seine Schriften bis heute fort. Sprachlich nicht immer der Stil des 21. Jahrhunderts. Inhaltlich voll zutreffend für uns heute. Lass den Inhalt von Murray Worten auf Dein Herz wirken.

„Unser Leben hat einen großen Einfluß auf unser Gebet, wie unser Gebet andererseits auch unser Leben beeinflußt. Das ganze Menschenleben ist sozusagen eine an die Natur oder die Welt gerichtete Bitte um Befriedigung seiner Bedürfnisse oder seines Trachtens nach Glück und Wohlergehen. Dieses natürliche Verlangen kann so stark sein in einem Menschen, der zu Gott betet, daß die Worte des Gebets, die sein Mund spricht, nicht vernehmbar sind, weil sie von dem Schrei des Herzens nach den Dingen dieser Welt übertönt werden.

Das Leben übt einen mächtigen Einfluß auf das Gebet, habe ich gesagt. Ein weltliches Leben, in dem man sich selbst sucht, macht das Gebet kraftlos und die Erhörung unmöglich. Bei vielen Gotteskindern ist ein Kampf zwischen Leben und Gebet, und ersteres behält die Oberhand.

Umgekehrt kann das Gebet aber auch einen mächtigen Einfluß auf das Leben ausüben. Gebe ich mich im Gebet völlig meinem Gott hin, so kann es den Sieg über das Fleisches- und Sündenleben davontragen. Das ganze Leben kann unter die Kontrolle des Gebets gebracht werden. Das Gebet kann das kanze Leben umgestalten und erneuern, weil es den Herrn Jesus und den Heiligen Geist in dasselbe hereinruft und hereinnimmt, um es zu reinigen und zu heiligen. Viele meinen, sie müßten sich mit ihrem mangelhaften Geistesleben aufraffen, mehr zu beten.

Sie verstehen nicht, daß das Gebetsleben nur in dem Maße zunehmen kann, als das Geistesleben kräftiger wird. Gebet und Leben sind unzertrennlich miteinander verbunden. Wie meinst du: Was wird mehr Einfluß auf dich ausüben - ein fünf oder zehn Minuten langes Gebet oder der in den Lüsten der Welt verbrachte ganze Tag? Wundere dich nicht, wenn dein Gebet keine Erhörung findet. 

Der Grund mag leicht darin liegen, daß Leben und Gebet bei dir um die Oberhand kämpfen und dein Herz sich mehr dem Leben hingibt als dem Gebet. Lerne darum die wichtige Lektion: „Mein Gebet muß mein ganzes Leben regieren.“

Was ich im Gebet von Gott erbitte, ist nicht in fünf oder zehn Minuten abgetan, sondern ich muß sagen lernen: „Ich habe von gnzem Herzen gebetet.“ Nur wenn das, was ich von Gott haben möchte, mir wirklich den ganzen Tag ein Herzensanliegen ist, ist der Weg für die Erhörung gebahnt.

O welche heilige Macht ist das Gebet, wenn es von Herz und Leben Besitz nimmt! Es bewahrt einen in beständiger Gemeinschaft mit Gott, so daß man in Wahrheit sagen kann: „Ich harre deiner den ganzen Tag.“ Achten wir nicht nur sorgfältig auf die Länge der Zeit, die wir im Gebet mit Gott verbringen, sondern auch darauf, daß unser Gebet kräftig von unserem ganzen Leben Besitz nimmt.“

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