„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 27. Mai 2015

Schnappchristen

Es wurde schon dunkel, als Rolf auf der Landstraße einen kleinen Schatten nahe am Mittelstreifen entdeckte. Zunächst wollte er weiterfahren, aber dann schoss es ihm in den Kopf: das war eine Schildkröte. Getrieben, teils von Neugierde, teils von Mitleid bremste er, hielt an, stieg aus und ging die paar Meter zurück zu der Stelle, an der das hilflose Tier rücklings auf dem Panzer am Mittelstreifen lag. Rolf bückte sich, drehte die Schildkröte behutsam um und beobachtete das Tier. In guter Schildkrötenmanier zog diese erst mal Hals und Kopf so gut es ging unter den schützenden Panzer – aber nicht lange. Wirklich nicht lange! Es dauerte nur ein paar Sekunden, als Kopf und Hals des Tieres hervor schossen und es in die Hand des Retters biss. Augenblicklich wurde es Rolf klar, um was für eine Gattung Schildkröte es sich handeln musste. Die „Chelydra serpentina“, die Schnappschildkröte, die er soeben gerettet hatte, hatte kein Empfinden für Dank oder Rettung. Schnappschildkröten beißen eben – selbst in die Hand ihrer Retter.

Wie oft haben wir (Jesusjünger) hilflos irgendwo gelegen. Wie oft fehlte uns Rat, Mut, Beistand, Kraft, Gesundheit, Trost, Wegweisung oder etwas anderes. Und wie oft hat sich die gnädige Hand unseres Gottes nach uns ausgestreckt. Wie oft hat Jesus unsere zitternden Knie gestärkt, uns wieder auf die Beine gestellt, uns vor großer Gefahr bewahrt, sich zu uns herabgebeugt und uns aufgeholfen. Manchmal Er selbst – manchmal durch Seine Kinder. Und unsere Reaktion „SCHNAPP – SCHNAPP!“ Wir schnappen nach unserem gütigen Gott oder nach denen, die Er zu uns gesandt hat. Wie oft haben wir gemeint, Gott „wolle uns was“ – wenn Er uns in Wirklichkeit nur helfen wollte.

Es gibt diese schnappenden Christen – und dennoch hält Gott an, uns zu befreien und in Sicherheit zu bringen. Merkmale eines Schnappchristen sind Nörgeln statt Danken und Murren statt Loben. Wenn Nörgeln und Murren die Merkmale von Schnappchristen sind, dann scheint es deren aber viele zu geben. Leider. Und was ist das Gegenstück eines Schnappchristen? Ich denke, Psalm 107:15 gibt uns die Antwort. Da hat Gottes Volk auch Bewahrung erfahren und wir lesen:

Sie sollen dem Herrn danken für seine Gnade und für seine Wunder an den Menschenkindern.

Schnappchrist oder Dankchrist? Murrchrist oder Frohchrist? Missmutiger Nörgelchrist oder glücklicher Lobpreischrist? Was immer Du bist – es macht einen großen Unterschied.
Es macht einen Unterschied in Deinem Leben. Fang an zu Loben –  und Du wirst es merken. Es macht einen Unterschied an Deinem Arbeitsplatz. Hör auf zu Stöhnen und zu Nörgeln – und alle werden es merken. Es macht einen Unterschied in Deiner Familie. Fang an, dankbar zu sein – und alle werden positiv überrascht sein und vieles wird sich zum Positiven verändern. Es macht einen Unterschied in Deiner Gemeinde. Hör auf zu murren und zu kritisieren – und Du hast viel mehr Kraft, Energie und himmlischen Segen, ein Segen zu sein. Nicht zuletzt macht es einen Unterschied im Reich Gottes und im Himmel. Kannst Du Dir vorstellen, dass Schnappchristen vielen Menschen den Weg zu Jesus leuchten?

Schnappchrist oder Dankchrist? In welcher Kategorie bist Du? In welcher Kategorie wirst Du heute leben? (w)

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