„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Samstag, 11. Oktober 2014

Warum küsst Du?

Ein Kuss – den sieht man heute an jeder Straßenecke und unnatürlich oft in jedem Film. Welches ist eigentlich der schönste Kuss? Das kommt sicher drauf an, wen man wann und wo fragt. Mittlerweile bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass einer der schönsten Küsse ein richtig Nasser auf die Wange ist – und zwar vom 2-jährigen Enkelchen mit strahlenden Augen. Daran erinnert man sich gerne zurück. Auch die Bibel redet vielfach vom Küssen.

Als Judas mit seiner Mannschaft im Garten Getsemane ankommt, hatte er den Feinden Jesu gesagt:

Der, den ich küssen werde, der ist's; 
den ergreift und führt ihn sicher ab!“ (Markus 14:44)

Und dann kam Judas und küsste Jesus. Solch ein Kuss ist bis heute in vielen Kulturen des Mittleren und Nahen Ostens ein Zeichen der Ehrerbietung und Freundschaft. Dieser Kuss war es nicht. Dieser Kuss ging als Judaskuss, als Verräterkuss, in die Geschichte ein.

Das Gegenstück davon ist der Kuss einer stadtbekannte Sünderin, die zu Jesus kommt. Es heißt in Lukas 7:38:

Sie trat hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an,
seine Füße mit Tränen zu benetzen; 
und sie trocknete sie mit den Haaren ihres Hauptes, 
küsste seine Füße und salbte sie mit der Salbe.“ 

Das war ein anderer Kuss. Eine Tat der Demut, der Verbundenheit und der Ehrerbietung, die Jesus später als vorbildlich bezeichnet.

Von einer dritten Art Kuss lesen wir in Psalm 2:12. Hier wird ein Wort mit „küsst“ übersetzt, das aus dem Bereich der Anbetung kommt und auffordert, sich zu unterwerfen, zu beugen und die Füße eines mächtigen, siegreichen Königs zu küssen.

Gottes Wort fordert uns auf, Jesus, den Sohn Gottes, zu lieben und uns in Ihm zu freuen. Ein Kuss – wahre, herzliche Anbetung – ist ein angemessenes Zeichen dafür.

Da ist also der Judaskuss – ODER: der Kuss herzlicher Verbundenheit
Heuchelei und Täuschung – ODER: echte Hingabe und Anbetung.

Auch wir werden von Zeit zu Zeit versucht, den Judaskuss zu praktizieren. Dann spielen wir Jesus, uns selbst oder den Anderen etwas vor, was nicht stattfindet. Wir ‚spielen’ Achtung für Jesus, Liebe zu Jesus, Hingabe an Jesus, Dienst für Jesus und Interesse an Ihm.  Die Andern denken wir seien einer von ihnen aber in unserem Herzen wissen wir: Alles Show! Ein Judaskuss – der eine Einstellung  vorgibt – aber eine ganz andere entspricht der Wirklichkeit.

Ich für meinen Teil möchte mich abstoßen lassen von dem heuchlerischen Judaskuss und mich für Anbetung und herzliche Hingabe entscheiden. Ich wähle die freudige Unterordnung unter einen mächtigen, liebenswerten Erlöser.

Warum küsst Du?

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