„Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als
dem Herrn
und nicht den Menschen!“
(Kolosser 3:23)
Alles für Jesus! Alles zu seiner Ehre. ALLES? Geht das? Was
bringt dieser Tag? Oder der morgige? Aufstehen, Frühstücken, Arbeit – egal wo,
Mittagessen, Arbeit, vielleicht Umgang mit Kunden, Kollegen, Vorgesetzten,
Kindern, Freunden, abends Kino – vielleicht, oder Fernsehen, einen Besuch. Was
immer …
„Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als
dem Herrn!“
Grundsätzlich
können wir mal davon ausgehen, dass Gott hier wirklich ALLES meint. Das kommt
uns vielleicht komisch vor, aber genügend Parallelverse zeigen uns, dass diese
Aussage hier kein Einzelfall ist (vergleiche Kolosser 3:17 oder 1
Korinther 10:31).
Allerdings
müssen wir auch bekennen – ich zumindest – dass diese Aussage so radikal und
irgendwo auch so einschränkend ist, dass sie mich stutzig macht. Vielleicht
hilft es, den bekannten Theologen A.W. Tozer zu Wort kommen zu lassen, der in
seinem Buch „Gottes Nähe suchen“ dazu Stellung nimmt. Tozer sieht das Problem in der unberechtigten
Aufteilung unseres Lebens in einen „geistlichen“ und einen „säkularen“ Bereich.
Die Aufteilung unseres Christenlebens in diese zwei Bereiche verleitet uns, „alles“ aus Kolosser 3:23 nur
auf den geistlichen Bereich zu beziehen. Dabei macht die Bibel diesen
Unterschied nicht. Tozer schreibt:
“Wir müssen diese Wahrheit vollkommen in uns aufnehmen,
mit jeder Faser unseres Körpers daran glauben, so dass sie unser ganzes Denken
bestimmt. Erst dann werden wir von diesem Dilemma, dem angeblichen Gegensatz
zwischen geistlichen und weltlichen Dingen, befreit werden. Wir müssen uns
tagtäglich von neuem darauf besinnen, ein Leben zur Ehre Gottes zu leben. Wenn
wir uns immer wieder gedanklich mit dieser Wahrheit auseinandersetzen, im Gebet
mit Gott darüber sprechen und uns immer wieder darauf besinnen, wenn wir
unseren Alltagsgeschäften nachgehen, dann werden wir von der wunderbaren
Bedeutung dieses Prinzips ergriffen werden. Der alte Gegensatz, der unser Inneres
schmerzhaft in zwei Teile zerriss, löst sich auf und wir können ein friedliches
Leben führen, ein Leben als Einheit. Durch das Wissen, dass wir ganz und gar
Gott gehören, dass er uns völlig angenommen hat und nichts an uns ablehnt, wird
unser Inneres wieder vereint und jede Handlung wird uns heilig erscheinen.”
“All unsere Handlungen sollen Gott wie ein Opfer
dargebracht werden in dem festen Glauben, dass er sie annimmt. Diese Position
müssen wir dann festhalten und uns immer wieder daran erinnern, dass jede
Handlung in jeder Stunde des Tages und der Nacht Gott gehören soll. Auch im
Gebet sollen wir immer wieder Gott mitteilen, dass jede unserer Handlungen ihm
zur Ehre dienen soll, und dieses Anliegen auch währen des Tages gedanklich vor
Gott bringen. Jede unser Tätigkeiten soll ein Priesterdienst für Gott sein. Wir
wollen daran glauben, dass Gott in den einfachsten Aufgaben zu finden ist und
ihn dort suchen.” (Gottes Nähe suchen, S.123+124)
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