„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Samstag, 16. August 2014

Temperament

Jonathan Edwards war ein bekannter Prediger und gelehrter Theologe des achtzehnten Jahrhundert. Seine Tochter galt als äußerst unbeherrscht. Eines Tages hielt ein junger Mann bei Dr. Edwards um die Hand der Tochter an. "Nein!" war die bestimmte Antwort des Vaters. „Erschrocken und tief bewegt versuchte es der junge Mann noch einmal. "Ich liebe sie aber doch und sie liebt auch mich", wandte er ein. "Das ändert nichts", war Edwards Antwort, "sie ist Ihrer nicht würdig." "Aber sie ist doch eine Christin, oder etwa nicht?", versuchte der junge Mann zu argumentieren. "Ja", sagte Edwards, "aber die Gnade Gottes hält es auch bei manchen Menschen aus, mit denen niemand sonst leben könnte."

Edwards hatte erkannt, dass echte Liebe fehlt, wo selbstsüchtiger Zorn lebt. Gottes Wort sagt:

„Liebe lässt sich nicht erbittern!“  (1 Korinther 13:5)

Selbstsucht, Hitzköpfigkeit, Wutausbrüche oder unkontrollierte Taten kommen nicht aus der Liebe. Liebe reagiert auf erlittenes Unrecht nicht im Zorn. Das macht auch die Bibel deutlich:
  • Ein Hitzkopf schürt Zank und Streit, ein Geduldiger aber schafft Versöhnung. (Sprüche 15:18)
  • Besser ein Langmütiger als ein Starker, und wer sich selbst beherrscht, als wer eine Stadt bezwingt. (Sprüche 16:32)
  • Freunde dich nicht mit einem Zornmütigen an und geh nicht um mit einem Hitzkopf, damit du dir nicht seinen Wandel angewöhnst und er dir nicht zum Fallstrick deiner Seele wird! (Sprüche 22:24-25)
  • Ein Tor lässt all seinem Unmut freien Lauf, aber ein Weiser hält ihn zurück. (Sprüche 29:11)
  • Ein zorniger Mann richtet Streit an und ein hitziger viel Sünde. (Sprüche 29:22)
Nicht jeder Mensch hat die Möglichkeit, sein Temperament von Gott benutzen zu lassen. Ein Hitzkopf, ein Unbeherrschter, Zorniger oder ein Tor haben nicht viele Alternativen, als ihrem Temperament gemäß zu handeln. Die Ergebnisse sehen wir an dem Elend und den Scherben, die wir überall in unserer Gesellschaft finden.

Als Christen ist die Liebe Gottes in unsere Herzen ausgegossen, wie uns Römer 5:5 erklärt. Außerdem haben wir den Geist Gottes, der Seine Frucht in und durch uns hervorbringen und verbreiten möchte. Galater 5:22 sagt uns:

Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut,
Freundlichkeit, Güte, Treue5, Sanftmut, Selbstbeherrschung.

Von uns als Jesusjüngern sollte es nie gesagt werden müssen:
"Mit dem hält es nur Gott in Seiner Gnade aus, niemand sonst!“

Gott hat uns allen eine uns eigene Persönlichkeit gegeben. Der eine hat ein stilles Temperament, der andere ein feuriges. Wir alle sollten Jesus in unserem Leben Raum geben. Seine Gnade hält es nicht nur mit jedem von uns aus. Sie verändert uns auch mehr und mehr in Sein Bild.

Wäre es nicht eine tolle Herausforderung, heute jemandem die Gnade Gottes durch Taten oder Worte zu bezeugen? (W)

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