Im heutigen
Eintrag soll es um den unbekannten Menschen gehen, dessen Name auf der Liste
der 80 Personen stand. Wir kennen seinen Namen nicht. Für uns ist er ein
unbekannter Mensch. Für seinen jüngeren Bruder war er „der große Bruder“, für
seine ältere Schwester „der kleine Bruder“. Für seine Eltern ihr geliebtes
Kind. Aber es heißt: er war ins kriminelle Millieu abgerutscht. Er übertrat
Gesetze, führte ein Doppelleben, verlor sich in Heimlichkeiten, pflegte
Kontakte zu denen, die als Staatsfeinde gesucht wurden und beging schließlich Verbrechen,
die in seinem Land zu den schlimmsten im Strafgesetzbuch gehörten. Er war sich
sicher: Wenn er so weitermachen würde, wenn er sein Leben nicht ändern würde,
würden Arbeitslager und Todesstrafe sein Los sein, sollte er je den
Gesetzeshütern in die Hände fallen. Aber, wie so viele Kriminelle, war er nicht
bereit, sein Leben zu ändern. Und dann geschah eines Tages das Unvermeidbare:
Völlig überraschend stand die Polizei vor seinem Haus. Sie brauchten keinen
Durchsuchungsbefehl. Sie durchsuchten alles in dem schlichten Haus und fanden
schließlich das Objekt ihrer Suche: eine Bibel. Damit war das Todesurteil
unseres „unbekannten Menschen“ schon so gut wie unterzeichnet.
Am 3. November,
vor weniger als 14 Tagen, wurde unser Unbekannter mit 79 anderen Kriminellen
öffentlich hingerichtet und ihre Familien in Arbeitslager geschickt. Es war ein
seltsamer Event, diese erste öffentliche Hinrichtung unter dem neuen, jungen
Machthaber Nordkoreas, Kim Jjong-Un. Die 80 Todeskandidaten wurden auf 7 Städte
verteilt. In der Hafenstadt Wonsan wurden einige von ihnen in einem vollen
Stadion vor 10.000 Zuschauern erschossen, einige der Zuschauer waren noch
Kinder.
Unser unbekannter
Bibelbesitzer, dem dieser Nachruf gilt, stand in einer Reihe mit angeblichen
Prostituierten und mit solchen, die Nicht-nordkoreanische DVDs besaßen,
darunter die auch in Deutschland ausgestrahlte Serie: Desperate Housewives und,
nach unbestätigten Berichten, den Jesusfilm. Alles todeswürdige Vergehen in
Nordkorea.
Unserem
Bibelbesitzer war der Besitz einer Bibel mehr wert als sein eigenes Leben. Auch
er betrachtete den Besitz des Wortes Gottes als todeswürdig – aber keinesfalls
als Vergehen. Er fand, dass der Besitz des Wortes Gottes es wert war, dafür zu
sterben. Wir dürfen davon ausgehen, dass er die Kraft dieses Himmelswortes
kannte.
Seit 11 Tagen ist
er jetzt bei Jesus, den er liebte und dem er treu geblieben ist. Seine Angst,
sein Leiden und sein Versteckspiel ist jetzt vorüber. Seine Schmerzen, sein
Hunger ud seine unsichere Zukunft sind jetzt beendet, und seine Tränen werden
getrocknet.
Danke mein
Freund, für Dein Zeugnis. Danke, dass Du mich beschämt hast mit Deiner Liebe
und Wertschätzung des Retters und Seines Wortes. Danke, dass Du mich neu
erinnert hast, dass nicht das tägliche Brot, das meinen Leib am Leben hält, das
Wichtigste ist, sondern jedes Wort, das aus dem Munde Gottes kommt und meiner
Seele Leben gibt. Danke mein Freund, dass Du mich neu erinnert hast, dass das
Trachten nach Gottes Reich wichtiger ist als Leben und Sicherheit auf der Erde.
Danke mein Freund!
Danke für die Info!
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