„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Freitag, 8. November 2013

Erst kürzlich wieder neu gelernt

Letzte Woche Mittwoch war es kalt in unserem Gemeindehaus. Ich merkte gar nichts davon. Am Ende des Abends hatte ich den Eindruck: Die Temperatur war heute Abend genau richtig: nicht zu kalt und nicht zu warm. Dann sah ich die verfrorenen Gesichter der anderen. Die einen froren am ganzen Körper, etliche hatten kalte Füße – und so ziemlich jeder meinte: „Heute Abend wars aber kalt!“  Das Schöne war: Keiner klagte oder beschwerte sich. Und dann fanden wir heraus, dass die Heizung streikte.

Letzte Woche Samstag die erlösende Nachricht per SMS: „Heizung geht wieder“. Allerdings nur bis in die Nacht. Am Sonntagmorgen war es wieder kalt.

Während ich den kalten Mittwochabend und den relativ kalten Sonntagmorgen Revue passieren lasse, werde ich dankbar. Dankbar? – Ja, dankbar!

Mir kommen Berichte in den Sinn von chinesischen Geschwistern, die sich im Wald treffen mussten, im tiefen Schnee, weil sie kein warmes – und nicht einmal ein kaltes – Gemeindehaus hatten. Mir kamen Geschwister aus Nordkorea in den Sinn, die keinen Schutz haben gegen die bittere Kälte des Winters, kein Material zum Heizen, keine gescheite Kleidung und auch nichts zum Essen. Mir kamen Geschwister aus den früheren Republiken der Sowjetunion in den Sinn, die ihre Gottesdienste regelmäßig draußen in der Kälte abhalten mussten – Taufen eingeschlossen.

Um ehrlich zu sein: Ich weiß nicht, wie treu mein Gemeindebesuch und meine Nachfolge unter solchen Umständen gewesen wäre. Aber meine Überlegungen vergangene Woche stimmten mich dankbar. Dankbar für ein Gebäude, dass uns Schutz vor Regen und Kälte gewährt; dankbar dafür, dass der Ausfall der Heizung eine Ausnahme sein wird und nicht regelmäßig. Dankbar, dass wir immer noch Plustemperaturen verzeichneten (+15°C ?) und nicht unter dem Gefrierpunkt waren. Und, um nochmal ehrlich zu sein: Ich war dankbar, dass sich niemand beschwert hat. Das ist ein gutes Zeichen!

Wie stark relativiert sich doch alles, was wir so erleben, wenn wir versuchen, das etwas größere Gesamtbild zu sehen.

Wir sind im Tal des Todesschattens – aber der Herr ist bei uns!
Wir stehen Feinden gegenüber – aber der Herr setzt uns erst mal an einen gedeckten Tisch!

Was versucht heute, Dich runterzuziehen? Was trübt Deinen Blick für Gottes Güte? Was frisst heute Deine Dankbarkeit. Halte Deine Augen auf Jesus – und Du wirst immer etwas erkennen, für das Du dankbar sein kannst. Und Dankbarkeit wird Dein Herz erheben!

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