„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 30. August 2013

Halbe Sache, ganze Sache!

Ich denke, ich kann mit gutem Gewissen sagen: Die meisten Menschen mögen in der Regel keine halben Sachen. Ein halbes Auto, ein halbes Menü im Restaurant oder eine halbe Freundschaft – undenkbar!

Selbst unsere deutschen Sprichwörter und Redewendungen belegen die Distanz, die wir zur Halbherzigkeit haben, wie etwas: „Ich mache keine halben Sachen“ oder „Entweder ganz, oder gar nicht!“

In der Regel sind wir ja auch zielstrebig und entschlossen. Ob das beim Ausüben unseres Hobbys ist, beim Vorbereiten einer Überraschung oder bei unserer täglichen Arbeit.
Wir sind (hoffentlich) ganz hingegeben den Verpflichtungen unseren Ehepartner und Kindern gegenüber.

Leider gibt es auch Bereiche, in denen wir manchmal schludern. Ob das im Sommer beim Unkrautjäten ist, beim Wahrnehmen unserer Zahnvorsorgetermine oder auch – leider – in unserer Beziehung zu Gott.

Der Essener Pastor Wilhelm Busch ist immer gut für Zitate. Die folgenden zwei sollen aus Seinem Mund sein: „Ein halber Christ ist ganzer Unsinn!“ und „Sei ganz Sein oder lass es ganz sein!“ – Was er damit ausdrücken will ist die simple Tatsache, dass Gott nicht an Halbherzigkeit interessiert ist. Er will sie nicht, Er braucht sie nicht, Er GEbraucht sie nicht einmal. Im Gegenteil! Er sagt in Offenbarung 2, 15-16:

„Ach, daß du kalt oder heiß wärst!
So aber, weil du lau bist und weder kalt noch heiß,
werde ich dich ausspeien aus meinem Mund.

Das ist schon irgendwie traurig-interessant! So viele Dinge im Leben verfolge ich mit vollem Interesse und ganzem Herzen. Nur, wenn’s um die Nachfolge geht, dann meine ich, es ginge auch mit Abstrichen. 100% für mein Heim (das muss ja instand gehalten werden), 100% für mein Hobby (man gönnt sich ja sonst nichts), 100% für den Sport (zumindest am Samstag), 100% für meinen Arbeitgeber (da  bleibt mir nichts anderes übrig), 100% für Ehe & Familie (das will ja auch der Herr). Tja, und da ich damit bei 500% bin und kurz vor dem Kollaps, muss ich irgendwo kürzen. Warum nicht bei der Nachfolge. Gott versteht. Er ist gnädig. Er vergibt.

Stimmt alles – und doch steckt der Wurm drin. Das Ganze hat mit Prioritäten zu tun. Das Ganze hat damit zu tun, wer die Nummer Eins ist in meinem Leben, meiner Familie, meiner Arbeit, meiner Freizeit. Wenn ich kürzen muss, um den Kollaps zu vermeiden, warum in der Nachfolge kürzen? Nachfolge Jesu richtig verstanden ist Medizin gegen den Kollaps. Jesus möchte unser Leben mit all dem füllen, was wir überall suchen: Ruhe, Gemeinschaft, Ausgeglichenheit, Lebensfreude, Spannkraft, Abwechslung – was immer es ist: Jesus, dem wir nachfolgen, kennt uns durch und durch und versorgt „Seine Herde“ mit allem, was sie brauchen, vorausgesetzt, die Herde ist nahe bei Ihm. Wer nur halbherzig zur Herde gehört und nur halbherzig folgt, kann sich gar nicht richtig vorstellen, dass Nähe zu Jesus alle Bedürfnisse stillt und wählt dadurch das Abseits. Im Abseits zu stehen, dass möchte niemand!  In diesem Sinne: Josua 24:15:

 „Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!"

2 Kommentare:

  1. Hallo Wolfgang.

    Einerseits bin ich einverstanden, dass man danach STREBEN soll, in allen Bereichen ganzheitlich Christ zu sein, damit unseres Licht in der Dunkelheit wirklich scheint.

    Andererseits ist es ein langer Prozess, und Gott hat Geduld mit uns, falls wir immer wieder scheitern.


    Er freut sich sogar über den kleinsten Schritt in der richtigen Richtung.


    Vielen Dank für alle die Andächte!7



    Liebe Grüsse aus Lothringen.

    Lothars Sohn – Lothar’s son

    http://lotharlorraine.wordpress.com

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  2. Danke, Lothar. Du hast recht! Hingabe an Jesus ist auch ein Prozess, in dem ich wachse. So, wie mein Verständnis wächst von Jesus, so wächst sicher auch meine Hingabe. Danke für Deinen Kommentar.

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