„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 26. August 2013

Sein letztes Bekenntnis (1)

Am dritten Urlaubstag hatte ich abends das Buch fertig gelesen. Jeder sollte es gelesen haben. In Erzählungsform wird das Leben eines Nordkoreaners beschrieben. Das Buch gibt Einblick in das Leben in Städten, Dörfern und im benachbarten Ausland. Es gibt Einblick in das unsagbare Leiden der nordkoreanischen Bevölkerung, vor allem aber der Christen.

Unter anderem werden einem der im Buch erwähnten Christen vor seiner Exekution Worte des Gebets in den Mund gelegt, die mich bewegt haben (siehe Eintrag morgen). Dass diese Worte genau so gesagt wurden, ist eher unwahrscheinlich. (Niemand stand mit Notizblock und Kugelschreiber dabei). Dass aber Christen in den Lagern mit mutigem Bekenntnis oder singend in den Tod gehen, ist nicht nur in diesem Buch bezeugt. Die im Buch erwähnten Worte bringen zum Ausdruck warum und für wen nordkoreanische Christen das Wenige aufgeben, um nach z.T. langem, unbeschreiblichen Leid, alles zu gewinnen. In den Lagern dürfen Christen nicht aufblicken zum Himmel, sondern dürfen ihre Augen nur nach unten richten. Irgendwann ist ihre Wirbelsäule kaputt und ihr Gang bleibt gebeugt. Mir scheint, wüsste die Welt, was in Nordkorea läuft, würde es einen Aufschrei geben. Scheinbar sind es vorwiegend die Christen, denen das Elend ihrer Glaubensgeschwister bekannt wird und am Herzen liegt. Wirtschaftlich ist Nordkorea uninteressant und daher mischt sich die Politik nicht ein. Menschenrechtler scheinen mehr Interesse zu haben, Lobby für Minderheiten in der freien Welt zu spielen, denen es gut geht und die ihre eigene Stimme erheben können. Wenn anderswo eine ganze Nation ohne eigene Stimmen unter einer unmenschlich regierenden Minderheit leidet, dann scheint die Welt zu schweigen.

Ein empfehlenswertes, herausforderndes Buch. Was aber auch immer wieder betont wird sind Aussagen wie:

„Gott spricht: Ich, der Herr, bin der einzige Gott. Nur ich kann euch retten!“

Daran halten sich viele verfolgte Christen fest, sei es in Nordkorea, im Iran oder in Eritrea.

Beim Lesen des Buches habe ich mich gefragt: „Würde ich treu bleiben unter Folter und Verfolgung?“ Die Antwort, die mir kam, waren die Worte des Vaters von Corrie ten Boom. Er antwortete auf dieselbe Frage seiner Tochter mit etwa diesen Gedanken: „Warum sollte der Herr dir heute den Mut geben, den Du vielleicht erst in 2 Jahren brauchst.“ Auch Gott selbst erklärt uns, dass Er treu ist und darum mit jeder Prüfung auch ein Ende schaffen wird.

Daran dürfen wir uns festhalten. Gott ist treu! Selbst, wenn wir wanken, bleibt Er konstant und treu. Im Tal des Todesschattens ist Er unser Licht. Umgeben von Wölfen ist Er der Gute Hirte. In unserer Schwachheit ist Er unsere Stärke und macht uns stark. In unserer Verzweiflung ist Er unsere Hoffnung.

Bücher wie das oben erwähnte („Das Haus mit dem Zeichen“ Jan Vermeer) lassen mich neu dankbar werden für die Freiheit, in der wir leben, für den Komfort, den wir haben und dass selbst die Bedürftigen und Leidenden unter uns Hilfe empfangen können. Solche Bücher fordern heraus, Jesu Worte ernst zu nehmen, wenn Er uns auffordert: „Verkündigt das Evangelium aller Kreatur.“ (Markus 16:15) Ich glaube, dass das auch in unserem Land zunehmend schwieriger werden wird. Lasst uns die Freiheit nutzen, solange wir dieses kostbare Gut noch haben.

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