“Kürzlich war ich unterwegs zu Bibeltagen über einen der Paulusbriefe. Zum Thema: “Christus schafft neues Leben” hatte ich einen Teil der Predigt an die Liedstrophe “Jesus ist kommen, der starke Erlöser“ aufgehängt. Als Illustration erzählte ich von einem unserer Sinti, wie Jesus seine Drogensucht beendet hatte. In der Mittagspause wurde ich dann einem jungen Mann vorgestellt, der mir seine Geschichte erzählte:
Als Kind und Jugendlicher war er in einer Gemeinde gewesen. Mit 13 hatte seine Drogenkarriere begonnen. Mit 16 Jahren nahm er Kokain, später auch alles andere. Das Geld stammte natürlich aus der Kriminalität. Vor Kurzem hatte er begonnen, eine synthetische Droge zu nehmen, die innerhalb von 6 Wochen das Gehirn in seine Bestandteile zerlegt.
Dann verschrieb er sich mit seinem Blut dem Teufel und
machte in der Satanisten-Szene einer deutschen Großstadt rasch Karriere. Sein
erklärtes Lebensziel war die Bekämpfung und physische Vernichtung von Christen.
Sein “Freundeskreis” in dieser Szene hatte einmal aus 20 Leuten bestanden, von
denen jetzt noch 8 lebten. Bei drei der bereits Verstorbenen hatte er beim
„Goldenen Schuß“ und beim Verrecken zugesehen. Nach dem Dritten begann die
Krise. „Es kann doch nicht sein“, so dachte er, „dass in meinem Leben Leid,
Tod, Zerstörung und Elend die alleinigen Mächte sind.“ Er merkte, dass er
Abstand brauchte und beschloß, nach längerer Zeit wieder einmal seine Eltern zu
besuchen. Mit ihnen besuchte er dann auch einen Gottesdienst. Während dem
Gottesdienst sang die Gemeinde: “Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein
Schmuck und Ehrenkleid. Damit will ich vor Gott bestehn, wenn ich zum Himmel
werd eingehn.” – Das war für ihn der Zusammenbruch. Er bekannte Christus alle
Sünden, bat Ihn um Vergebung und übergab ihm sein Leben.“
Soweit der Bericht meines Freundes, der mit dem Fazit schließt: „Ich
unterschätze Jesus Christus einfach hoffnungslos. ’Jesus ist kommen, der starke
Erlöser’!“
Ein tolles Zeugnis der absoluten, ultimativen, nicht zu überbietenden Macht
Jesu! Aber so, wie ich mich über das Zeugnis gefreut habe, so habe ich über das
Fazit nachgedacht:
„Ich unterschätze Jesus Christus einfach hoffnungslos.“ Ich stelle
mich darunter und ich wage zu behaupten, diese Aussage könnte von den meisten
Christen kommen.
Wir schätzen Jesus! Sohn Gottes – Mensch – Er tat viel Gutes – starb am
Kreuz – auch für mich – öffnete den Himmel und ermöglicht mir (zumindest wie
man es allgemein versteht) einen einfachen Einzug in den Himmel. Dafür schätze
ich Ihn! Im Himmel dann empfängt Er uns als der ewige Sohn, der Schöpfer, der
Wunderbare, der Herrliche, Majestät, Herr aller Herren, König aller Könige.
Auch dafür schätze ich Ihn. Das besingen wir jeden Sonntag inbrünstig in vielen
Liedern. Ja, wir schätzen Jesus- und ich frage mich: Warum unterschätzen
auch wir Ihn so oft? Warum geben wir im Gebet auf, halten nicht an am Gebet
oder beten für manches überhaupt nicht; Warum lassen wir Zeugnismöglichkeiten aus,
vernachlässigen die Nachfolge? Warum unterschätzen
wir Ihn so oft? Vielleicht, weil wir noch so viel zu lernen haben? Wir
unterschätzen Ihn, weil wir Ihn noch nicht genug schätzen, noch nicht genug
kennen.
Ich für meinen Teil möchte mit Paulus beten (Philipper
3:10):
„Ihn möchte ich erkennen und die Kraft
seiner Auferstehung
und die
Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleich gestaltet werden.“
Je mehr wir Jesus schätzen werden, je weniger werden wir Ihn unterschätzen!
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