Als ich gestern Morgen die letzten Kapitel im 2. Buch der Könige anhörte, fing 2. Könige 24:4 meine Aufmerksamkeit ein:
Manasse hatte Jerusalem mit unschuldigem Blut überschwemmt, und das wollte der Herr nicht vergeben.
Als ich mich mit dieser ernsten Aussage beschäftigte, stolperte ich über
So will denn auch ich in meinem grimmigen Zorn handeln; mein Auge soll sie nicht verschonen, und ich will mich nicht über sie erbarmen; und wenn sie mir auch mit lauter Stimme in die Ohren schreien, so werde ich sie doch nicht erhören! (Hesekiel 8:18)
Doch der Herr der Heerscharen hat sich meinem Ohr geoffenbart: Wahrlich, diese Missetat soll euch nicht vergeben werden, bis ihr sterbt!, spricht der Herrscher (Jesaja 22:14)
Gott sprach zu Hosea: »Nenn deine Tochter Lo-Ruhama. Denn ich will mich meines Volkes Israel nicht mehr erbarmen und will ihm seine Schuld nicht mehr vergeben. (Hosea 1:6)
Ähnliche Aussagen finden wir im Neuen Testament:
Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. (Matthäus 6:15)
Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. (Matthäus 12:31)
Über Esau heißt es: Denn ihr wisst, dass er nachher verworfen wurde, als er den Segen erben wollte, denn obgleich er ihn unter Tränen suchte, fand er keinen Raum zur Buße. (Hebräer 12:17)
Es gibt tatsächlich Situationen, in denen der Mensch (der Sünder) nicht mehr von Gott erhört wird, auch wenn er Ihn anruft oder sogar mit Tränen zu Ihm schreit. Es gibt den Punkt im Leben eines Menschen – einen Punkt, den allein Gott kennt – an dem die mutwillige Ablehnung oder Gleichgültigkeit, an dem das mutwillige Spiel mit der Sünde, von Gott akzeptiert wird. Dann ist die Tür verschlossen, die Zeit der Umkehr verpasst (siehe der ägyptische Pharao zur Zeit der Sklaverei) und der Herr lässt den Menschen mit seiner gewählten Entscheidung in Ruhe.
Das Problem dabei liegt nie bei Gott. Johannes 3:16 sagt deutlich:
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Keine Frage – Gott liebt alle Menschen! Mehr, als wir es uns vorstellen können. Aber Er hasst die Sünde, die wir lieben – oder auch nicht lieben und trotzdem tun. Das Problem liegt nie bei Gott! Es liegt immer bei uns Menschen.
Wir haben den heiligen und gerechten Zorn Gottes, wie auch die Ernsthaftigkeit der Sünde, weichgespült. In unserem Denken passt nicht zusammen, was bei Gott sehr wohl zusammengehört: Liebe und Hass, Sanftmut und Zorn, Bestimmung und freier Wille. Vergebung und Gericht.
Schrecken und Gottesfurcht, die uns über unsere Sünde weinen - und Gott mit Eifer suchen lässt, ist uns verloren gegangen, weil uns das Verständnis von Gottesfurcht, Heiligkeit und Heiligung verloren gegangen ist.
Trotz dieser, heute eher ernsten Worte, möchte ich mit einem Zuspruch Gottes aus 2 Mose 34:7a schließen:
Diese Gnade erweise ich Tausenden, indem ich Schuld, Unrecht und Sünde vergebe. Und trotzdem lasse ich die Sünde nicht ungestraft
die Deiner Heiligkeit angemessen ist!
Schenk uns ein Streben nach Vergebung, Reinheit und Heiligung,
das uns Frieden, Frucht und Freude bringt in Deinem Licht!
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