Sieben Gemeinden sind es in Offenbarung 2 und 3, die einen Brief von Jesus erhalten, den der Apostel Johannes in Seinem Auftrag schreibt und sendet.
In einer Predigtserie gehe ich gerade durch die 7 Sendschreiben. Dabei fiel mir dieser Tage eine Tatsache besonders auf.
Im Schreiben an die Gemeinde in Ephesus hat Jesus etliche Dinge gelobt. Allerdings hatten sie in Ephesus auch ein schwerwiegendes Problem: Sie hatten ihre erste Liebe verlassen. Das war keine Lappalie.
Im Brief an die Gemeinde in Pergamon hat der Herr zwar auch Positives zu sagen, aber sie duldeten Unmoral, Irrlehre und Götzendienst.
Im Brief an die Gemeinde in Thyatira muss der Herr ganz ähnliche Probleme aufzeigen, aber er lobt ihre Liebe und Geduld, ihren Dienst und ihren Glauben.
Gottes Gemeinde krankt nicht an einer einzelnen Sünde.
Auf jede Gemeinde geht Jesus individuell ein, analysiert sie mit göttlicher Gründlichkeit, sagt ihnen, woran es fehlt und zeigt die Lösung auf. Und es sind keine Kleinigkeiten, die der Herr aufzeigen muss: Da war ein Verlassen der ersten Liebe. Da war Unmoral, Götzendienst falsche Lehre in mehreren Gemeinden. Und trotzdem war auch in diesen Gemeinden nicht alles verloren.
Eigentlich sind das ja alles Megasünden (so würden manche es nennen). Eine Gemeinde, in der Unmoral geduldet wird – das geht ja gar nicht. Das wäre für unsere christlichen Zeitschriften ein gefundenes Fressen. Eine Gemeinde in der Irrlehre geduldet und verbreitet wird, wäre ein wunderbares Spielfeld, auf dem sich die Wächter und Richter unserer Zeit austoben würden. Und was Götzendienst angeht – undenkbar; unvorstellbar! Dabei ist es egal, ob es tatsächliche Götzen / Figuren / Gebilde sind oder ob es die Götzen der Neuzeit sind, wie Reichtum und dergleichen – das muss man doch eigentlich vernichtend verurteilen.
Aber der Herr ...! In 2. Mose 34:6 gibt Gott sich selbst Zeugnis und erklärt:
„Der Herr, der Herr, der starke Gott, der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue.“
Auch der Gemeinde, die ihre erste Liebe verlassen hatte, und den Gemeinden, in denen Unzucht, Irrlehre und Götzendienst zu finden war – ihnen allen begegnet der Herr in Langmut und Güte. Der Prophet Nahum macht klar, dass das nicht bedeutet, dass der Herr Sünde unter den Teppich kehrt. Nahum verkündet (1:3):
„Der Herr ist langsam zum Zorn, aber von großer Kraft, und er lässt gewiss nicht ungestraft.“
Im Schreiben an die Gemeinden der Offenbarung wird deutlich, wie Strafe und Geduld Gottes zusammenhängen. Gott fordert die Gemeinden auf, Buße zu tun, umzudenken, Missstände zu ändern, um Seiner Strafe zu entgehen. Aber Er gibt dazu auch immer die Möglichkeit und damit auch die offene Tür, Seine Güte und Seinen Segen zu erfahren.
Es ist an den Gemeinden und an ihren Mitgliedern – an uns – der Einladung Jesu zu folgen. Und wir dürfen uns freuen, dass bei keinem, der Seiner Einladung folgt und bei keiner Gemeinde, die auf Ihn hört, Hopfen und Malz verloren ist.
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