In den vergangenen Tagen haben wir über die Definitionen und
Unterschiede von Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Gnade nachgedacht.
Wir hatten festgestellt
Gerechtigkeit bedeutet: Du kriegst, was Du verdienst!
Barmherzigkeit bedeutet: Du kriegst nicht, was Du verdienst!
Gnade bedeutet: Du kriegst, was Du nicht verdienst!
Wir hatten festgestellt, dass Gnade das Gegenteil von Verdienst ist. Gnade ist nicht nur unverdiente Gunst, sondern Gunst gegenüber jemandem, der das Gegenteil verdient hat. (Harry Ironside) Gott
verschenkt Vergebung, ein neues Leben, eine gütige Eintrittskarte in
die ewige Herrlichkeit und Gegenwart Gottes, Seine Gegenwart und Hilfe
bereits hier auf Erden, und … und … und. Aber eine Frage bleibt: “Wenn
Gottes Gerechtigkeit Tod als Lohn der Sünde fordert und Seine Gnade uns
das Gegenteil schenk, nämlich ewiges Leben – wie wird dann Seiner
Gerechtigkeit Genüge getan?
Die Antwort ist irgendwo klar: Jemand, der
bezahlen kann, muss bezahlen. Es muss jemand sein, der den Anforderungen
Gottes entspricht. Jemand muss den Todeslohn für unsere Sünden bezahlen
und uns mit Leben beschenkt ziehen lassen.
Robert Coleman erwähnt in seinem Buch
„Written in Blood“ die Geschichte von dem achtjährigen Johnny und seiner
kleinen Schwester Mary. Mary benötigte zur Behandlung einer
gefährlichen Krankheit eine Bluttransfusion von einer Person, die diese
Krankheit erfolgreich besiegt hatte. Da Johnny zwei Jahre zuvor die
gleiche Krankheit überlebt hatte, war er die Chance auf Heilung für
seine Schwester. Außerdem teilte er mit seiner Schwester die gleiche,
seltene Blutgruppe. „Würdest Du Dein Blut für Deine Schwester Mary spenden?“ fragte ihn der Arzt. Johnny zögerte. Seine Unterlippe begann zu zittern. Aber dann begann er zu lächeln. „Natürlich“, war seine Antwort. „Für meine Schwester!“
Kurze Zeit später wurden beide Kinder per Rollstuhl in ein
Behandlungszimmer geschoben – Mary blass und dünn, Johnny robust und
gesund. Keiner von beiden sprach ein Wort, aber als sich ihre Blicke
trafen, grinste Johnny.
Als die Krankenschwester die Nadel
ansetzte, erlosch Johnnys Lächeln. Er sah zu, wie das Blut durch den
Schlauch floss. Als sich die Prozedur dem Ende zu neigte, brach seine
zittrige Stimme die Stille: „Doktor, wann werde ich sterben?“
Erst jetzt wurde dem Doktor klar, warum Johnny zunächst zögerte und
warum seine Unterlippe gezittert hatte, als er sich bereit erklärte, für
seine Schwester sein Blut zu geben. Er hatte gedacht, sein Blut für
seine Schwester zu geben bedeute, sein Leben aufzugeben. In einem kurzen
Moment hatte er eine großartige Entscheidung getroffen.
Johnny musste nicht sterben für seine
Schwester. Aber jeder von uns ist in einem wesentlich ernsthafteren
Zustand als der von Mary. Der ganze Preis wurde gefordert. Jesus gab
sein Blut und sein Leben. Er bezahlte den vollen Preis. Dadurch wurde
ein dreifaches bewirkt:
Gottes Gerechtigkeit wurde Genüge getan: Den Todeslohn für unsere Sünde hat Jesus übernommen!
Gottes Barmherzigkeit wurde ermöglicht: Wir erhielten nicht, was wir verdient haben!
Gottes Gnade wurde ausgeschüttet: Uns wurde unverdient Vergebung, Leben und Segen geschenkt!
"Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben,
und das nicht aus euch — Gottes Gabe ist es;
nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.
(Epheser 2:8+9)
(Epheser 2:8+9)
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