Eins der Jesusworte, über dass sich die Gelehrten mit am meisten den Kopf zerbrechen ist das Wort aus Markus 10:25:
Es ist leichter, daß ein Kamel durch das Nadelöhr geht,
als daß ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt.
Jesus sagt dieses Wort um zu bestätigen, dass Er nichts zurücknimmt von dem, was Er zuvor gesagt hat: Für Reiche ist der Weg ins Himmelreich schwerer als für andere.
Man hat versucht,
dieses Jesuswort zu erklären oder auch wegzuerklären:
Manche lehren,
dass Jesus ein kleines Tor in der Jerusalemer Stadtmauer gemeint hat, das als
“das Nadelöhr” bekannt gewesen sein soll. Man behauptet, das Tor war so
niedrig, dass ein Kamel nur auf den Knien und ohne Lasten da hindurch konnte. Ein rutschendes, robbendes, kniendes Kamel - ich möchte es gesehen haben! Es keine
Beweise, dass ein solches Tor überhaupt existierte.
Andere erklären,
dass das Wort für „Kamel“ ganz ähnlich ist wie das Wort für Seil.
Es war nur ein unterschiedlicher Buchstabe, der falsch
abgeschrieben wurde. Aber wo wollen wir beginnen und wo aufhören mit der
Erklärung von schwierigen Bibelstellen durch Abschreibfehler? Ein
gefährliches Unternehmen.
Dann gibt es solche, denen ich mich anschließe, die davon ausgehen, daß
Jesus tatsächlich ein Nadelöhr und ein Kamel meinte und damit klar machte:
Niemand kann sich selbst retten.
Jesus bringt
durch dieses Wort zwei Wahrheiten zum Ausdruck:
- Niemand kann es aus eigenem Bemühen ins Himmelreich schaffen
- Für Reiche ist es nochmal besonders schwer.
Aber – und hier nimmt sogar diese ernste Lehre Jesu eine durchaus positive Wende:
Bei Gott sind alle Dinge möglich. (Markus 10:27)
Gott kann! Gott
kann Menschen die Augen öffnen, dass Jesus mehr wert ist als die Güter dieser
Welt. Jesus kann Menschen die Bereitschaft schenken, diese Erkenntnis in die
Tat umzusetzen. Bis in unsere Zeit hat es Menschen gegeben, die Reichtum – oder
Erfolg, der zum Reichtum geführt hätte, um Jesu willen aufgegeben haben – und
die unglaublich gesegnet wurden.
C.T. Studd
gehörte dazu: 1879 begann Studds einzigartige Karriere als britischer
Kricketspieler. Er wurde der beste Kricketspieler Englands aller Zeiten, wird
auch als „Michael Jordan des Kricket“ bezeichnet (f. die Fussballspieler: der
Ronaldo oder Haarland des Kricket) Bis heute halten manche Studd für den Weltbesten
des Krickets. Weltkarriere, Ruhm und Geld waren ihm vorherbestimmt. Er lernte
den Wert Jesu kennen, gab alles auf, wurde Missionar in China, Indien und
Afrika, gründete die Missionsgesellschaft WEC und arbeitete bis zu seinem Tod
für Jesus. Seine Einstellung bringt er mit den Worten auf den Punkt:
Wenn Jesus Christus Gott ist – und für mich
gestorben ist, dann kann es kein Opfer geben, das für mich zu groß wäre, es Ihm
zu bringen!
Hudson Taylor kam
aus einer gut situierten Fam. in England, studierte Medizin, arbeitete aber
sein Leben lang für Jesus, ohne materielle Absicherung.
William Carey hätte es als Botaniker,
Professor, Menschenrechtler, Sprachforscher zu etwas bringen können und sich
unter die Reichen – die Erfolg-Reichen mischen können. Aber er hatte ein
anderes Motto. Sein Motto war: „Erwarte Großes von Gott und unternimm Großes für Gott!“
Auch unbekannte
Personen erfuhren diese Wahrheit: Wer Jesu Wert erkennt und Ihn an erste Stelle
setzt, wird und bleibt gesegnet!
Robert Chapman
war reich und hatte einen vielversprechenden Beruf als Anwalt. Mit 30 Jahren
bekehrte er sich, hängte seinen Beruf an den Nagel, gab seinen gesamten Besitz
auf und begann, Gott zu dienen. Wer ihn kannte, kannte ihn als „den Mann
Gottes“. Bis ins Ausland hinterließ er Segensspuren.
John Sung,
chinesischer Christ schloss 5 Jahre Studium in den USA mit Bachelor, Master und
Doktortiteln ab. Er war ein Chemieexperte und verbrannte nach seiner Bekehrung
alle theologisch liberale Literatur. Auf seinem Heimweg nach China warf er
seine gesamten Diplomas und Ausbildungsnachweise über Bord, ausgenommen die
Doktorarbeit, die er seinem Vater zeigen wollte, der gegen ein Studium gewesen
war. In der chinesischen Erweckung nahm John Sung eine Führungsrolle ein.
Das setzt sich
fort bis in unsere Tage: George Verwer – unser Zeitgenosse – Gründer von OM,
gab bisweilen nicht 10% seines Einkommens, sondern 80% und lebte von den
restlichen 20. Nicht, weil er so viel hatte und es sich leisten konnte, sondern
weil er gerne gab und die Erfahrung machte, die schon Hudson Taylor
formulierte: „Gottes Werk nach Gottes Willen getan wird nie Gottes
Unterstützung vermissen.“
Diese alle brauchten nicht als „Kamel durchs
Nadelöhr“. Für sie stellte sich dieses Problem nicht. Sie hatten den Wert ihres
Retters erkannt und es fiel ihnen nicht schwer, alles andere aufzugeben, um
diesen Schatz zu erhalten.
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