„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Montag, 11. Juli 2022

Das Herz der Teekanne - und Deins!

Stolz kommt vor dem Zusammenbruch,
und Hochmut kommt vor dem Fall.
(Sprüche 16:18)

Der Teekanne war übel mitgespielt worden und sie erzählt:

"Ihr hättet mich in meiner vollen Schönheit sehen sollen, als ich noch ganz war - mit Deckel, Henkel und vor allem meinem geschwungenen Ausguß, der Tülle! Sie machte mich zur Königin auf dem Tisch. Was waren denn auch im Gegensatz zu mir die Tassen und Untertassen, die Zuckerdose, das Sahnekännchen und die Löffelchen!? Und ich gebe zu: Ich habe sie das auch spüren lassen.

Dann passierte es: Eines Tages ließ mich eine feine Hand versehentlich fallen. Seitdem sehe ich so aus wie jetzt. Da lag ich nun halb ohnmächtig! Und das Gelächter der Teller und Tassen klingt mir noch heute in den Ohren. Sie lachten nicht etwa über die ungeschickte Hand; nein, sie spotteten über mich, dass mir das – endlich – geschehen war.

Ich wurde weggestellt und schließlich einer Bettlerin mitgegeben. Sie machte das Furchtbarste, was man einer Teekanne antun kann: Sie füllte mich mit Dreck! Überlegt mal, Dreck, wo einmal die edelsten Teesorten eingelegt waren! Dann legte sie in diese Erde eine Blumenzwiebel.

Ich spürte, wie sie wuchs; sie wurde mein neues, lebendiges Herz - statt meines bisherigen stolzen aus Stein. Und dann brach aus der Zwiebel eine wunderbare Blüte hervor. Weil sie so schön war, kamen wir aufs Fensterbrett. Und alle, die vorübergingen, schauten auf diese Blüte - nicht auf mich. Aber ich wusste, wie wichtig ich war: Ich hielt die Feuchtigkeit und gab ihren Wurzeln Halt.

Ich kann euch sagen, ich war noch nie im Leben so zufrieden wie damals, als ich ganz für diese Blume da war - als ich mich ganz für diese Blume vergaß. – Das wollte ich euch sagen!"
(nach einem Märchen von Hans Christian Andersen)

Fabeln und Märchen – die haben’s in sich. Auf dezente Art vermitteln sie wertvolle Lektionen und illustrieren manchmal sogar biblische Wahrheiten.

Wie schnell schleicht sich bei uns Menschen Stolz oder Hochmut ein! Wie schnell schauen wir auf andere herunter und zu uns selbst auf! Wie oft ist unsere Meinung, Einstellung und Forderung die (in unseren Augen) einzig vernünftige! Wie schnell sind wir dermaßen überzeugt von uns selbst, dass Straucheln und Fallen unvermeidbar ist! Immerhin prophezeit Gottes immer gültiges Wort (Sprüche 18:12):

Vor dem Zusammenbruch
wird das Herz des Menschen hochmütig,
aber
vor der Ehre kommt die Demut.

Die Teekanne erfuhr im Märchen, was uns Christen in der Realität verheißen ist. Hochmut kommt vor dem Fall. Wenn aber Demut einsetzt, beginnt Gott, unser Leben zu segnen, wie Petrus schreibt (1Pe 5:6):

So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes,
damit er euch erhöhe zu seiner Zeit!

Die Erhöhung durch unseren Herrn, Jesus, ist alle Demut und Demütigung wert, die wir als Christen um Seinetwillen auf uns nehmen und erfahren!

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