„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Freitag, 15. Juli 2022

Fluchtwege

Denn nichts ist verborgen, das nicht offenbar werden wird, und nichts ist geheim, das nicht bekannt werden und an den Tag kommen wird. (Lukas 8:17)


Der Autor Stuart Briscoe erzählt die Geschichte eines Freundes, nennen wir ihn Leon. Leon benutzte oft einen alten Obstbaum, um aus seinem Schlafzimmerfenster im zweiten Stock zu entkommen. Das war besonders dann der Fall, wenn sein Vater ihn bestrafen wollte.

Eines Tages kündigte der Vater an, dass er den alten Baum fällen wolle, denn er hatte seit vielen Jahren keine Früchte mehr getragen. Panik bei Leon! Sein Fluchtweg schien dem Tod geweiht.

Spät abends kauften er und seine Freunde mehrere Tüten, voll mit Äpfel. Im Schutz der Dunkelheit banden sie die Früchte an die unfruchtbaren Äste.

Am nächsten Morgen hörte er die erstaunten Worte seines Vaters, der seiner Frau zurief: Marie, Marie, ich traue meinen Augen nicht. Der alte Obstbaum, der jahrelang unfruchtbar war, ist voll mit Äpfeln. Das ist ein Wunder, denn es ist doch ein Birnbaum.

Dumm gelaufen. Viel Arbeit und Mühe für nichts. Und einen Fluchtweg vor Strafe würde es bald auch nicht mehr geben.

Manchmal handeln und denken wir ähnlich wie Leon. Wir meinen, wir könnten der Strafe Gottes entkommen. (Können wir auch! Aber anders, als viele denken! Lies weiter!) Leon vertraute in der Not einem Birnbaum, den er für einen Apfelbaum hielt. Egal, Baum ist Baum und Leon dachte, ein Baum sei seine Rettung. Fehlanzeige! Bäume sind vergänglich. Die großen Feigenblätter, die Adam und Eva als Kleidung nahmen, erwiesen sich auch nach kurzer Zeit als vertrocknet und wertlos.

Wir meinen manchmal, das eine oder andere gute Werk könne uns vor der Strafe Gottes bewahren. Solange es gut und als gut anerkannt gilt, würde es Schlechtes in unserem Leben neutralisieren oder zumindest verdecken. Fehlanzeige! Die guten Werke, hinter denen wir unsere Fehler und Sünden oft verdecken, erweisen sich so wertlos wie Äpfel an einem Birnbaum. Zwar mögen Menschen sie als gut bezeichnen, aber in den Augen Gottes ist keins davon gut genug, um Sünde auszulöschen.

Am Ende hat Leons „Weisheit“ und törichter Selbstrettungsversuch ihn als Toren entlarvt. So wird es leider auch denen ergehen, die durch gute Taten versuchen, die Übertretungen ihres Lebens zu verdecken

Wir wissen intuitiv, dass vieles in unserem Leben nicht gut gelaufen ist. Dass es allen so geht, ist dabei kein großer Trost. Wir wissen: Wenn es einen heiligen, sündlosen Gott gibt, der Sünde nicht stehen lassen kann, dann ist unser Fluchtweg der guten Werke unwirksam. Dennoch gibt es einen Fluchtweg, der gerechten Strafe Gottes für all unsere üblen Taten zu entkommen: Nicht weg von Ihm, sondern hin zu Ihm. Wieso das?

In Prediger 12:14 lesen wir: „Denn Gott wird jedes Werk vor ein Gericht bringen, samt allem Verborgenen, es sei gut oder böse.

Alle unsere Werke sind Gott offenbar. Sie werden gerichtet. WEIL ABER das Gericht über unsere bösen Werke bereits ergangen ist, WEIL JESUS die Folgen all unserer bösen Werke auf sich genommen hat – darum ist jeder, der zu Ihm kommt und sich Ihm anschließt, frei von Strafe. Die Strafe ist bezahlt! Der Fluchtweg ZU Gottes Sohn, Jesus, ist der echte. Bei Ihm ist Vergebung und echte Versöhnung mit Gott, dem Vater. Dazu bist Du herzlich eingeladen!

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