„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Donnerstag, 24. März 2022

Christen und Depressionen (1)

Christen und Depressionen - ein Oxymoron – 2 Begriffe, die einander ausschließen?

Christen sind doch Menschen, deren Sünden durch Jesus vergeben sind, die ewiges Leben und damit ewigen Grund zur Freude und Sicherheit erhalten haben! Depressionen hingegen zeichnen sich aus durch Symptome wie: Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Schuldgefühle, Resignation, Erschöpfung – nicht selten verbunden mit körperlichen Symptome.

Kann ein Christ Depressionen haben? Darf ein Christ Depressionen haben? Muss ein Christ Depressionen haben? Sind Depressionen immer eine Folge von Sünde? Gibt es Hilfe?

All diese Fragen habe ich mir zu verschiedenen Zeiten im Leben gestellt; manchmal – nicht oft – als Betroffener. Dabei hat mich Gott durch verschiedene Antworten gesegnet.

  1. Viele gläubige Menschen in der Bibel hatten Depressionen, oder zumindest Symptome, die darauf schließen lassen. Da ist Hiob, der so viele Schicksalsschläge im Leben hinnehmen musste, dass er nur noch weinen konnte und den Tag seiner Geburt verfluchte. Dann ist da Elia, der einen Riesensieg für Gott errang und dann in das wahrscheinlich tiefste Loch seines Lebens fiel. Der Prophet Jeremia hatte in seiner jahrzehntelangen Prophetenlaufbahn kaum etwas zu lachen und keine nennenswerte Frucht aufzuweisen. Daher wird er auch „der weinende Prophet“ genannt. Manche vermuten, dass der „Pfahl im Fleisch“, von dem Paulus redet, Depressionen waren, die ihn plagten. Andere sehen Phasen in Davids Leben, die auf Depressionen hinweisen. Tatsache ist: Selbst viele der gottesfürchtigen, gesegneten Vorbilder der Bibel gingen durch – zum Teil – massive Depressionen.
  1. Gott scheint vorzüglich damit klar zu kommen, dass seine Kinder durch depressive Phasen müssen. ‚Vorzüglich’ nicht im Sinne von, dass es Ihm gleichgültig ist. ‚Vorzüglich’ vielmehr im Sinne von: keinem Seiner depressiven Kinder macht Er Vorwürfe; keinem redet Er ins Gewissen, sich doch mal endlich zusammen zu reißen; keinem kehrt er den Rücken zu, bis er sich mal wieder „unter Kontrolle“ hat. Vielmehr erklärt der Herr in Markus 2:17:
Die Starken bedürfen keines Arztes, sondern die Kranken.
Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten.

  1. Das führt uns zum Dritten: Gott kommt nicht nur klar mit Christen, die unter Depressionen leiden. Er wird aktiv, spricht ihnen Mut zu und kümmert sich. Er verspricht ihnen, sie NIE zu verlassen, noch zu aufzugeben: „Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen.“ Er kümmert sich um Jeremia, indem er ihm Menschen zur Seite stellt. Mit Hiob redet Gott in klarer Weise und zieht ihn aus der Dunkelheit ins Licht. Elia wird erst mal körperlich und seelisch gestärkt (behandelt).
All das zeigt Gottes uneingeschränkte Liebe und seinen göttlichen Zuspruch zu Seinen Kindern. Zu allen Seinen Kindern, aber besonders zu denen, die einen Arzt wie Ihn brauchen.

Dieser kurze Eintrag zum Thema Depressionen soll das Thema nicht vergeistlichen. Wenn Depressionen anhalten, haben Ärzte die Möglichkeit zu einer Diagnose, um welche Art der Depression es sich handelt, ob die Ursache schwerpunktmäßig eine Gemütsreaktion auf äußere Einflüsse oder ob sie körperlich – stoffwechselbedingt – ist. Aber Gottes Wort gilt allen, egal aus welchen Gründen wir kämpfen:
 
  • Du bist nicht alleine im Kreis der Gläubigen, die unter Depressionen leiden
  • Der Herr ist für Dich da und möchte Dein Arzt sein
  • In Liebe spricht Er Dir nicht nur Segen zu, sondern wird auch aktiv zu Deinem Besten.
 Ich habe dich je und je geliebt, darum
habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.  
(Jeremia 31:3)

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