„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Samstag, 1. August 2020

Wie zufrieden bist Du eigentlich …

… und was bräuchte es, Dich zufrieden(er) zu machen? 
Kennst Du Hofus?

Hofus lebte in Japan als ein armer Steinmetz. Jeden Tag ging er zum zum Berghang, um große Steinblöcke zu hauen. Nahe am Berg lebte er in einer kleinen Steinhütte, arbeitete hart und war glücklich dabei.

Eines Tages lieferte er eine Ladung Steine zum Haus eines reichen Mannes. Dort sah er so viele schöne Dinge, dass er, als er zu seinem Berg zurückkehrte, an nichts Anderes denken konnte. Er wünschte, er könnte auch einmal in einem Bett schlafen, so weich wie Federn und mit Vorhängen aus Seide und Quasten aus Gold umgeben. Hofus seufzte: "Nicht mir, nicht mein! Wenn der Reichtum des Mannes doch mir könnt´ sein!" Hofus war überrascht, als er eine gediegene Stimme hörte: "Hab deinen Wunsch!" Als Hofus nach Hause kam, war sein Haus zu einem Palast voller schöner Dinge geworden.

Hofus beschloss, nicht mehr zu arbeiten, obwohl er es nicht gewohnt war, untätig zu sein. Eines Tages, als er am Fenster saß, sah er eine Kutsche mit einem Prinzen vorbeieilen. Sie wurde von schneeweißen Pferden gezogen. Und plötzlich fühlte sich Hofus unglücklich und seufzte: "Nicht mir, nicht mein! Wenn Hofus nur der Prinz könnt´ sein!" Und wieder antwortete diese Stimme: "Sei ein Prinz!" – und Hofus war ein Prinz.

Er hatte Diener in Purpur gekleidet, und für kurze Zeit war er glücklich. Aber eines Tages, als er durch den Garten ging, sah er, dass alle Blumen ihre Köpfe hängen ließen und das Gras trocken und braun war, und als Hofus ausritt, verbrannte ihn die heiße Sonne trotz seines Sonnenschirms. "Die Sonne ist mächtiger als ich", dachte Hofus und seufzte: "Nicht mir, nicht mein! Wenn ich nur die Sonne könnt` sein!" Und die Stimme antwortete: "Sei die Sonne!" Und Hofus wurde zur großen Sonne. Er verbrannte die Gras- und Reisfelder und trocknete die Bäche aus. Aber eines Tages schob sich eine Wolke zwischen ih und die Erde. Er war wütend und rief: "Nicht mir, nicht mein! Wenn Hofus nur eine Wolke könnt´sein!" Und wieder antwortete die Stimme: "Sei eine Wolke!" Und zur Wolke wurde er.

Tag für Tag ließ die Wolke es regnen. Die Flüsse traten über die Ufer über und Städte wurden unter Wasser gesetzt. Nur die großen Felsen am Berghang standen unbeweglich inmitten der Flut. Hofus sah sie verwundert an, dann seufzte er: "Nicht mir! Nicht mein! Wenn ich nur ein Fels könnt´ sein!" Und die Stimme antwortete geduldig: "Sei ein Fels!" Und ein Fels wurde er.

Jetzt war er richtig stolz! Stark stand er da. Die Sonne konnte ihn nicht verbrennen und der Regen konnte ihn nicht bewegen. "Jetzt endlich", sagte er, "ist niemand mächtiger als ich."

Aber eines Tages wurde er durch ein Geräusch aus seinen Träumen geweckt: "Tok! Tok! Tok! Tok! " hörte er es zu seinen Füßen!

Er schaute nach unten und da war ein Steinmetz, der sein Werkzeug in den Felsen trieb. Ein weiterer Schlag und der große Fels zitterte. Ein großes Stück brach ab. "Dieser Mann ist mächtiger als ich!" rief Hofus und seufzte: "Nicht mir! Nicht mein! Wenn Hofus nur der Mann könnt` sein!" Und die Stimme antwortete: "Sei du selbst!" 

Und Hofus war wieder er selbst, ein armer Steinmetz, der den ganzen Tag am Berghang arbeitete und nachts nach Hause ging zu seiner kleinen Hütte – glücklich und zufrieden. Und er wollte nie wieder etwas anders sein als Hofus, der Steinmetz. 

Erinnert stark an das Märchen der Brüder Grimm vom Fischer und seiner Frau, oder? Und es erinnert an das wahre Sprichwort: „Je mehr er hat, je mehr er will! Nie schweigen seine Klagen still!

Aber diese Geschichte erinnert unbedingt auch an mehrere Worte des Apostel Paulus, der bezeugt: 

Wahrer Glaube und die Fähigkeit, mit wenigem zufrieden zu sein, sind tatsächlich ein großer Reichtum. (1 Timotheus 6:6 / NLB) 

Aber was mir Gewinn war, das habe ich um des Christus willen für Schaden geachtet; (…) um Ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tod gleichförmig werde. (Philipper 3:7+10) 

Denn ich nahm mir vor, nichts anderes unter euch zu wissen als nur Jesus Christus, und ihn als gekreuzigt. (1 Korinther 2:2) 

Denn leben wir, so leben wir dem Herrn, und sterben wir, so sterben wir dem Herrn; ob wir nun leben oder sterben, wir gehören dem Herrn. (Römer 14:8) 

Wie zufrieden bist Du eigentlich – und was bräuchte es, Dich zufrieden(er) zu machen?

In einer Welt, die uns tagtäglich Konsum, Wissen und Glück vermitteln möchte und uns den Eindruck gibt, wir seien ohne ihre Angebote unzufrieden, sagt uns Gott: Wenn Du Jesus hast, hast Du alles, was Du benötigst, um zufrieden zu sein! Wenn Du Jesus kennst, weißt Du alles, was Du wissen musst, um zufrieden zu sein. Wenn Du mit Jesus unterwegs bist, bist Du auf dem Weg der Zufriedenheit.

Nicht, dass alles andere unnütz oder zu verachten ist. Aber um zufrieden zu sein, reicht Jesus!

Glücklich ist der Mensch, dessen Stärke in dir ist,
in dessen Herz gebahnte Wege sind!
Sie gehen durch das Tränental
und machen es zu einem Quellort.
Ja, mit Segnungen bedeckt es der Frühregen.
Sie gehen von Kraft zu Kraft. Sie erscheinen vor Gott in Zion.
(Psalm 84:6-8)  
 
Lass Dich einladen, morgen mit uns Gottesdienst zu feiern. Wir beginnen um 10:30 Uhr, singen, hören auf Gottes Wort und haben (im Rahmen derzeitiger Möglichkeiten) Gemeinschaft miteinander. 

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen 

Herzlich Willkommen!