In seinem Buch "The
Christian Leader" erzählt Don Ratzlaff eine Geschichte nach, die ihm beim
Lesen aufgefallen war: Schottische Soldaten in japanischer Gefangenschaft wurden
gezwungen, an einer Eisenbahnverbindung durch den Dschungel zu arbeiten. Dabei degenerierten
sie zu barbarischem Verhalten, bis eines Nachmittags etwas Besonderes geschah,
das alles veränderte. Eine Schaufel fehlte. Der verantwortliche japanische Offizier
wurde wütend. Er verlangte, dass die fehlende Schaufel hergebracht würde, oder die
Gefangenen würden es bereuen. Als sich niemand in der Gefangenenkolonne meldete,
griff der Offizier zur Waffe und drohte, einen nach dem anderen zu töten. Jedem
war klar: der Offizier meinte, was er sagte. Plötzlich trat ein Mann vor. Der
Offizier legte die Waffe weg, hob eine Schaufel auf und schlug den Mann zu
Tode. Als alles vorbei war, nahmen die Überlebenden die blutige Leiche auf, trugen
sie zum Werkzeugschuppen und führten eine erneute Schaufelzählung durch. Diesmal
fehlte keine Schaufel! Tatsächlich war bei der ersten Zählung ein Zählfehler
passiert. Diese Nachricht breitete sich wie ein Lauffeuer im ganzen Lager aus.
Ein unschuldiger Mann war bereit gewesen zu sterben, um die andern zu retten!
Der Vorfall hinterließ
eine tiefgreifende Wirkung. Die verrohten Männer begannen, sich gegenseitig wie
Brüder zu behandeln. Als die Truppen der siegreichen Alliierten kamen und die
Japaner besiegten, standen die überlebenden Schotten, alles menschliche
Skelette, vor ihren Peinigern. Aber anstatt sich an den japanischen Offizieren
zu rächen, bestanden sie darauf: „Kein
Hass mehr. Kein Töten mehr. Was wir jetzt brauchen, ist Vergebung." Das Opfer
des Freiwilligen hatte alles verändert!
Wenn wir Verse im Buch des Propheten Jesaja lesen, geht es
auch um den stellvertretenden Tod eines Freiwilligen. Man wusste nicht, dass
Sein Tod stellvertretend war. Man dachte, Er sei der Schuldige. Dabei nahm er
unseren Tod auf sich, um uns das Leben zu ermöglichen. In Jesaja 53:2-7 heißt
es über Jesus:
Er wuchs vor ihm auf wie ein Spross; er entsprang wie eine Wurzel aus
trockenem, unfruchtbarem Land. Sein Äußeres war weder schön noch majestätisch,
er hatte nichts Gewinnendes, das uns gefallen hätte. Er wurde verachtet und von
den Menschen abgelehnt - ein Mann der Schmerzen, mit Krankheit vertraut,
jemand, vor dem man sein Gesicht verbirgt. Er war verachtet und bedeutete uns
nichts. Dennoch: Er nahm unsere Krankheiten auf sich und trug unsere Schmerzen.
Und wir dachten, er wäre von Gott geächtet, geschlagen und erniedrigt! Doch
wegen unserer Vergehen wurde er durchbohrt, wegen unserer Übertretungen
zerschlagen. Er wurde gestraft, damit wir Frieden haben. Durch seine Wunden
wurden wir geheilt! Wir alle gingen in die Irre wie Schafe. Jeder ging seinen
eigenen Weg. Doch ihn ließ der Herr die Schuld von uns allen treffen. Er wurde
misshandelt und niedergedrückt und gab keinen Laut von sich. Wie ein Lamm, das
zum Schlachten geführt wird, und wie ein Schaf vor seinem Scherer verstummt, so
machte auch er den Mund nicht auf.
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