Xenobots erinnern an eine Legende aus Indien. In einem seiner Bücher erzählt Henri Nouwen von vier königlichen Brüder, die beschlossen, jeweils eine besondere Fähigkeit zu meistern. Die Zeit verging und die Brüder trafen sich, um auszutauschen, was sie gemeistert hatten.
"Ich habe eine Wissenschaft gemeistert", sagte der erste,
"mit der ich nur den Knochen einer
Kreatur nehmen und das Fleisch erschaffen kann, das dazu gehört."
"Ich", sagte der zweite, "weiß, wie man die Haut und die Haare dieser Kreatur wachsen lässt, wenn
sich Fleisch auf den Knochen befindet."
Der dritte sagte: "Ich kann seine Glieder erschaffen, wenn ich
Fleisch, Haut und Haare habe."
"Und ich", schloss die vierte, "ich weiß, wie ich dieser Kreatur Leben geben kann, wenn ihre Form
vollständig ist."
Jetzt gingen die Brüder in den
Dschungel, um einen Knochen zu finden, damit sie ihre Fähigkeiten demonstrieren
konnten. Wie es das Schicksal wollte, war der Knochen, den sie fanden, der
eines Löwen.
Einer fügte dem Knochen Fleisch
hinzu, der zweite Fell und Haare, der dritte vervollständigte ihn mit passenden
Gliedmaßen, … vierte gab dem Löwen Leben. Der Löwe schüttelte seine Mähne, erhob sich und
sprang auf seine Schöpfer. Er tötete sie alle und verschwand zufrieden im
Dschungel.
Das ist die Legende aus Indien.
Menschen jeder Zeit – bis heute – haben die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, das sie verschlingen kann. Der eine baut sein Imperium auf – und entweder frisst es
seine Kraft und Energie auf, oder fordert alle Aufmerksamkeit und Zeit im
Leben. Andere jagen ihren Träumen nach wie einem Geist, den sie nie einfangen
können. Das ganze Leben wird zur Jagd. Sex, Spiel und Spaß sind der volle Lebensinhalt
von mehr Menschen, als man auf den ersten Blick meint. Viele arbeiten daran,
berühmt zu werden oder groß heraus zu kommen. Man hat seine Lebenswissenschaft
entdeckt und bastelt so lange daran rum, bis dass man von ihr aufgefressen wird.
Aufgefressen wird man nicht nur dadurch, dass
alles mögliche im Leben den Bach runter geht. Es kann auch dadurch geschehen,
dass das Leben plötzlich „im Alter“ angekommen ist und man das Wichtigste
verpasst hat. Das Wichtigste im Leben wird aufgefressen, bevor man sich dessen
bewusst wird. Man hat sich Inhalte geschaffen, die den Eindruck gaben, zu beschenken,
dabei haben sie zerstört. Jesus wurde verdrängt, und neue Altäre nahmen Seine Stellung
ein.
Vielleicht liest heute jemand
diese Zeilen, „wird wach“ und stellt fest, wie er sich unmerklich einen
Lebensinhalt geschaffen hat, der seinem Leben schadet. Kleine, "lebendige
Roboter“, die sich verselbstständigt haben und jetzt wegfressen, was sie nur
kriegen können.
Die gute Nachricht ist: Wenn
Jesus zu uns redet und uns etwas deutlich macht, solange wir noch hier sind und
leben – solange gibt Er uns die Möglichkeit, umzudenken. Wir dürfen neu anfangen
und unser Leben – oder das, was davon übrig ist – in Seine Hände legen. Dabei
spielt die Anzahl der Jahre, die wir noch haben, nicht die entscheidende Rolle.
Keiner der Jünger Jesu war ein Kind, als sie aufstanden, alles verließen und in
die Nachfolge eintragen. Jesu Worte gelten Alten, wie Jungen – jedem, der sie
ernst nimmt und danach handelt:
Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben
und es im Überfluss haben.
(Johannes 10:10)
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