Im Übrigen, Brüder, freut euch, lasst euch zurechtbringen
(2 Korinther 13:11)
Die Elberfelder Bibel versieht das Wort „zurechtbringen“ mit
einer Fußnote: „vollkommen machen.“ Durch Paulus fordert der Herr uns also auf,
uns vollkommen machen zu lassen.
Jetzt mal ehrlich: Ist das nicht „ein bisschen viel zu hoch gegriffen“? Verbessern zu lassen – ok! Verändern zu lassen –
auch ok! Aber “vollkommen machen zu lassen” – na, da komme ich ja wohl gar
nicht hin. Hat Gott nicht vielleicht zu hohe und unrealistische Erwartungen?
Wir könnten diesen Fragen wahrscheinlich noch eine ganze
Reihe anderer hinzufügen. Aber schließlich führen all diese Fragen (oder sind
es Ausreden?) nur zu einer Verzerrung und Herabstufung dessen, was der Herr von
uns möchte: dass wir „zurechtgebracht“ oder „vollkommen“ werden.
Und was bedarf es, um „vollkommen“ zu werden?
Um die Sonne zu reflektieren, müssen wir uns der Sonne
aussetzen. Wir werden niemals erfolgreich zurechtgebracht werden – vollkommen werden
– wenn wir uns nicht dem Vollkommenen aussetzen, der uns zurechtbringen kann. Je
mehr wir Ihm die Möglichkeit geben, seine Vollkommenheit in uns zu entfalten,
umso mehr wird es uns gelingen, Ihn zu reflektieren.
Um vollkommen zu werden bedarf es auch richtiger Entscheidungen.
Wir werden nie vollkommen werden, wenn wir nicht die Einstellung des Paulus
übernehmen, der in Galater 2:20 bekennt:
Ich bin mit Christus gekreuzigt und nun lebe nicht mehr ich,
sondern
Christus lebt in mir.
Vollkommenheit hat sich in Menschlichkeit gekleidet, hat
eigene Interessen abgelegt, sich selbst verleugnet und auf Rechte verzichtet. Vollkommenheit
hat das Gute der Anderen im Blick, manchmal auf eigene Kosten. Vollkommenheit
sagt: Nicht ich, nicht meine Rechte, mein Dienst, mein Ruf, mein Leben – nein,
Jesus in mir! Er ist alles.
Das ist die Vollkommenheit, für die Paulus plädiert. Dazu
sollen wir uns zurechtbringen lassen. Und daran arbeitet Jesus mit großer
Freude an uns, wenn wir Ihn lassen.
Im Übrigen, Brüder, freut euch, lasst euch zurechtbringen
(2 Korinther 13:11
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